
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Der Inhalt dieses Marktberichts ist urheberrechtlich geschützt. Meldungen und Nachrichten erfolgen nach bestem Gewissen, aber ohne Gewähr. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist
eine Verwertung ohne Einwilligung strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen (per Fax, Fotokopie, etc) auszugsweisen Nachdruck, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung
und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Alle Rechte sind vorbehalten. Fotokopien für den persönlichen Gebrauch bedürfen der ausdrücklichen Genehmigung.
Aktuelle Notierungen Schlachtschweine:
Vereinigungspreis
28.10.2020
1,27 €/IP
1,27 – 1,27 €
+-0
ISB
03.11.2020
entfällt
ISN-Marktplatz
23.10.-29.10. 1,14 €
/kg
1,06 – 1,145 €
- 1
VEZG -Sauenpreis
21.10.2020
0,71 €
/kg
0,71 – 0,71 €
+ 0
Auktion Internet Schweinebörse entfällt
Aufgrund der Verunsicherung vieler Marktteilnehmer in Zusammen-
hang mit dem Corona-Infektionsgeschehen sowie den bestätigten
ASP-Fällen in Brandenburg und Sachsen wird die Auktion der Internet
Schweinebörse weiter ausgesetzt.
Der Handel auf dem Marktplatz der Internet Schweinebörse ist
weiterhin jederzeit möglich.
Futter: Tendenzen weiter fest
Am Futtermittelmarkt bleibt es bei insgesamt festen Tendenzen. Eine
von Käuferseite erhoffte Abwärtskorrektur der zuletzt angehobenen
Forderungen wird aktuell nicht in Aussicht gestellt. Der Getreidemarkt
hält sich trotz Kursrückgängen an der Pariser Matif auf dem erreichten
Niveau. Die Logistik sei im vorderen Bereich sehr eng, kommentierte
ein Marktteilnehmer. Die Käufer halten sich zudem aufgrund des
Preisniveaus tendenziell zurück und warten weiter ab. So lägen auch
aus der Mischfutterindustrie kaum Angebote vor. Für Futterweizen
franko Südoldenburg wurden zuletzt im Großhandel 20,70 €/dt
genannt.
Die Preise für Ölschrote haben sich nach Einschätzung eines
Marktteilnehmers auf dem erreichten, hohen Niveau eingependelt.
Sojaschrot 44/7 franko Bramsche ist aktuell für 40,30 €/dt zu haben.
Fleischmarkt: Gastrobereich bricht wieder weg
Am Fleischmarkt wird von einem aktuell ruhigeren Geschäftsverlauf
berichtet. Das Fleischangebot bleibt durch die eingeschränkten
Schlacht- und Zerlegekapazitäten begrenzt. Das infolge der Pandemie-
Eindämmung verordnete Schließen der Gastronomie verlagert die
Nachfrage in Richtung Lebensmitteleinzelhandel. Für den Gastro-
bereich typische Artikel wie Lachse würden dadurch unter Druck
geraten. Zudem seien die großen Käufer im LEH als Niedrigpreiszahler
bekannt, so eine Klage. Spürbare Abschläge mussten im
Schinkenversand nach Italien hingenommen werden. Insgesamt fehle
das Standbein der Drittlandsexporte und damit die Absatzmöglichkeit
für klassische Nebenprodukte.
Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten Sie
wieder am morgigen Mittwoch ab ca. 15.00 Uhr.
ISN-Marktbericht von Dienstag, 03.11.2020
Die Herausforderungen am Schlachtschweinemarkt
werden nicht weniger. Die Schweine wachsen weiter in
den Ställen und damit nimmt auch der Angebotsdruck
am Lebendmarkt weiter zu. Von einem Abbau der
Überhänge ist der Markt noch weit entfernt. In
Mecklenburg-Vorpommern hat der Zerlegebetrieb
Blömer seine Produktion aufgrund von Corona-
Infektionen unter den Mitarbeitern für voraussichtlich
zwei Wochen eingestellt. Und noch immer arbeiten
große Schlachtunternehmen, die sonst umfangreiche
Mengen schlachten, nur eingeschränkt. Die
behördlichen Auflagen und der Personalengpass
dominieren die Betriebsabläufe.
In der Summe bleibt die Marktlage unverändert. Ein
begrenztes Fleischangebot hält die schwierige Situation
am Lebendmarkt stabil auf niedrigem Niveau.
Tatsächliche Schlachtgewichte wohl über 100 kg -
Amtliche Zahlen zu niedrig
Die amtliche Erfassung der Schlachtgewichte laut
Fleischgesetz-Durchführungsverordnung berücksich-
tigt nicht schwere Schweine mit über 110 kg
Schlachtgewicht. Vor dem Hintergrund des aktuellen
Schweinestaus nimmt der Anteil der Tiere mir mehr als
110 kg Schlachtgewicht jedoch deutlich zu, daher liegen
die amtlicherseits ausgewiesenen Schlachtgewichte
derzeit deutlich unter den tatsächlichen Schlacht-
gewichten.
Da die Tiere über 110 kg Schlachtgewicht insgesamt
aus der Erfassung fallen, liegen insoweit auch die
tatsächlichen Schlachtzahlen über den amtlichen
Zahlen. Nach eigenen Recherchen dürften die
Schlachtzahlen wöchentlich um rund 10.000-20.000
Tieren über den amtlichen Zahlen liegen.
Hintergrund: Die Ursache ist in der Erfassung der
Schlachtgewichte laut Fleischgesetz-Durchführungs-
verordnung zu suchen. Demnach regelt die 1. Fleisch-
gesetz-Durchführungsverordnung (1. FIGDV) in § 6 den
Inhalt der Preismeldung durch die meldepflichtigen
Schlachtbetriebe. So werden sehr schwere und sehr
leichte Schweine mit einem Zweihälftengewicht von
unter 80 kg bzw. über 110 kg bei den Meldungen nicht
berücksichtigt.
Ursprünglich wurde der Gewichtskorridor eingeführt,
um die amtliche Preismeldung der breiten Masse der
Schlachtschweine nicht durch extreme Ausreißer zu
verfälschen. Die aktuelle Extremsituation führt nun
jedoch zu einer Statistik, die die tatsächlichen
Schlachtgewichte und -mengen nicht vollumfänglich
darstellen kann.