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des Schweinestaus schnell umgesetzt werden – es geht aber viel zu
langsam. ISN-Marktanalyst Klaus Kessing fasst die Lage so
zusammen: „Zwar konnten die Schlachtmengen in Sögel und Emstek
wieder etwas hochgefahren werden, dennoch reichen die
deutschlandweiten Kapazitäten noch nicht aus, um das Angebot an
Schlachtschweinen, das jede Woche neu hinzukommt, zu bewältigen.
Der Berg an angestauten Schweinen wächst nun langsamer, aber er
wächst noch immer.“ Ergänzend erneuert ISN-Geschäftsführer Dr.
Torsten Staack seine Forderungen: „Die Maßnahmen reichen noch
nicht aus und gehen nicht schnell genug. In so einer
Ausnahmesituation erwarte ich wirkungsvolleres und schnelleres
Handeln seitens Politik und Behörden. Wir predigen bereits seit
Wochen, welche Ausmaße der Schweinestau annimmt, wenn nicht
endlich effektive Maßnahmen ergriffen werden.“
Zu Weihnachten droht weitere Eskalation
Sofern die aktuelle Situation noch nicht als Katastrophe bezeichnet
werden kann, wird spätestens zu Weihnachten dieses Wort
angemessen sein, wenn nicht sofort gegengesteuert wird. Denn schon
in normalen Jahren baut sich aufgrund der eingeschränkten
Schlachtungen an den Feiertagen ein Überhang auf, der bis in den
späten Januar abgebaut werden muss. Dabei ist noch zu
berücksichtigen, dass in normalen Jahren Schweineschlachtungen in
die Tage vor Weihnachten vorgezogen werden können, um die
Situation etwas zu entzerren. Dies ist angesichts der aktuell
verfügbaren Schlachtkapazitäten in diesem Jahr nicht möglich.
Dementsprechend wird die Zahl der angestauten Schweine über den
Jahreswechsel geradezu explodieren. Ob dieser theoretische Wert von
weit über 1 Mio. Schweinen überhaupt in die deutschen Ställe passt,
ist mehr als fraglich. Fest steht, dass es massiven Platzmangel und
gravierende Tierschutzprobleme geben wird, wenn dem nicht
unverzüglich entgegengewirkt wird.
Um diesem Katastrophenszenario zu entgehen, muss nun sofort und
wirkungsvoll gehandelt werden. Die wirkungsvollste Maßnahme ist in
diesem Zusammenhang ein weiteres Hochfahren des Schlachtbetriebs
an den Standorten in Sögel, Emstek und ganz besonders auch Rheda-
Wiedenbrück. Allein an diesen drei Schlachtstandorten wären noch
Kapazitäten für etwa 80.000 Schweine pro Woche verfügbar.