Previous Page  26 / 254 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 26 / 254 Next Page
Page Background

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Der Inhalt dieses Marktberichts ist urheberrechtlich geschützt. Meldungen und Nachrichten erfolgen nach bestem Gewissen, aber ohne Gewähr. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist

eine Verwertung ohne Einwilligung strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen (per Fax, Fotokopie, etc) auszugsweisen Nachdruck, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung

und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Alle Rechte sind vorbehalten. Fotokopien für den persönlichen Gebrauch bedürfen der ausdrücklichen Genehmigung.

Aktuelle Notierungen Schlachtschweine

Vereinigungspreis

18.11.2020

1,19 €/IP 1,19 – 1,27 €

- 8

ISB

17.11.2020

entfällt

ISN-Marktplatz

06.11.-12.11. 1,08 €

/kg

1,05 – 1,12 €

+ 2

VEZG -Sauenpreis

11.11.2020

0,71 €

/kg

0,71 – 0,71 €

+-0

Amtliche Schlachtzahlen und Schlachtgewichte

Woche

2020

2019

Vgl. Vorjahr

Ø-Gewicht

44

804.777

841.327

95,7 %

98,9 kg

45

822.790

989.177

83,2 %

99,2 kg

46

830.730

963.027

86,3 %

99,1 kg

01-46

39.471.063 42.048.499

93,9 %

Quelle: BLE

Die Zahl der Schweineschlachtungen ist in der vergangenen

Kalenderwoche mit einem Plus von ca. 8.000 Schweinen leicht

angestiegen. Damit wurden die Mengen der entsprechenden

Vorjahreswoche erneut deutlich verfehlt.

Die Schlachtgewichte zeigten hingegen mit einem Minus von

durchschnittlich ca. 50 Gramm erstmals seit 9 Wochen keinen

weiteren Anstieg.

Preisnotierung VEZG vom 18.11.2020

Für den Zeitraum von Donnerstag 19.11. bis Mittwoch 25.11.2020

nennt die "Vereinigung von Erzeugergemeinschaften für Vieh u.

Fleisch" einen mittleren AutoFOM-Preisfaktor (Median), den

„Vereinigungspreis“ von 1,19 €/Indexpunkt

(das sind - 8 Cent

gegenüber der Vorwoche) in einer Spanne von 1,19 € bis 1,27 €; der

entsprechende FOM-Basispreis beträgt 1,19 €/kg SG.

Schlachtsauen

Der Schlachtsauenmarkt zeigt an sich keine grundlegende Verän-

derung. Die angebotenen Stückzahlen bleiben umfangreich. Mit

dem Preisrückgang am Schlachtschweinemarkt kommt nun auch

bei den Schlachtsauen eine Preisdiskussion auf.

Die Nachfrage nach Sauenfleisch war dem Vernehmen nach zuletzt

insgesamt ruhig und verhalten. Auch mit Konkurrenzware aus

Dänemark habe man sich auseinandersetzen müssen,

kommentierte ein Marktteilnehmer.

Analog zur Schwäche am Schlachtschweinemarkt stellen die

Sauenschlachter ebenfalls rückläufige Auszahlungspreise für

Schlachtsauen in Aussicht.

Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten

Sie wieder am Freitag ab ca. 12.30 Uhr.

ISN-Marktbericht von Mittwoch, 18.11.2020

Der Schlachtschweinemarkt steht massiv unter Druck.

Nachdem aus den Reihen großer Schlachtunterneh-

men gestern Forderungen nach einen deutlichen Notie-

rungsrückgang bekannt wurden, konnte die Notierung

unter den aktuellen Bedingungen heute nicht mehr

standhalten. In der jetzigen Situation ist dies ein Signal

zur Unzeit! Seit Monaten schiebt sich ein wachsender

Schweinestau von Woche zu Woche. Die Zulassung

der neuen Zerlegelinie in Rheda war endlich ein vor-

sichtiger Lichtblick. Nun habe der Verdrängungs-

wettbewerb am Fleischmarkt durch niedrige Preis-

offerten nochmal an Fahrt aufgenommen, ist aktuell aus

den Reihen des Mittelstands zu hören. Das leise

Aufatmen der Erzeuger nach Bekanntwerden der

Inbetriebnahme erfährt durch die heutige Abwärts-

korrektur der Notierung einen herben Dämpfer in einer

ohnehin existenzbedrohenden Situation. Die Vermark-

tung stockt nach wie vor und zieht sich durch bis zu den

Ferkelerzeugern, die auf ihren nachwachsenden

Ferkeln buchstäblich sitzen bleiben.

Auch der Fleischmarkt läuft nicht rund. Neben Deutsch-

land drängt inzwischen auch verstärkt Schweinefleisch

aus Dänemark auf den innereuropäischen Markt und

der Konkurrenzdruck steigt. Zwar verbreiten sich seit

Ausbruch der ASP in Deutschland vor zwei Monaten

regelmäßig Beteuerungen des BMEL, dass auf höch-

ster Ebene über Regionalisierungsabkommen zu

Absatzmöglichkeiten von deutschem Schweinefleisch

in Drittländer verhandelt werde. Doch die Erfolgsbilanz

nach zwei Monaten seit dem Verlust des erforderlichen

Exportstatus „ASP-frei“ ist ausgesprochen ernüchternd.

Neben China gibt es durchaus weitere asiatische

Länder, die für deutsche Exporteure wichtige Absatz-

kanäle darstellen. Dass diese Verhandlungen

Chefsache sind und in die Hände der Bundeskanzlerin

gehören, ist längst überfällig.

Mit dem Wegbrechen der Gastronomie durch den

gegenwärtigen Teil-Lockdown verlagerte sich die

private Nachfrage wie schon im Frühjahr in Richtung

Lebensmitteleinzelhandel und ließ sich durch Werbe-

aktionen weiter verstärken. Die Verbraucherpreise im

laufenden Jahr verblieben auf einem, verglichen mit den

Vorjahren, hohen Niveau. Gleichzeitig brach die

Notierung für Schlachtschweine durch den Giftmix aus

Corona und ASP um über 80 Cent seit dem Frühjahr

ein. Die nachgelagerten Stufen, von den Schlachtunter-

nehmen über die Verarbeitungsindustrie und

insbesondere der Lebensmitteleinzelhandel verdienen

aktuell viel Geld und vernichten Eigenkapital der

Landwirte. Aktuell wird von verschiedenen Seiten eine

Diskussion um Marktstützungsmaßnahmen geführt.

Solange diese auch wirklich einkommenswirksam für

die Erzeuger sind, ist dies aus unserer Sicht absolut

gerechtfertigt. Maßnahmen zum Öffnen neuer

Absatzmärkte und des Abbaus des Schweinestaus

behalten dabei oberste Priorität.