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Aktuelle Notierungen Schlachtschweine
Vereinigungspreis
18.11.2020
1,19 €/IP 1,19 – 1,27 €
- 8
ISB
17.11.2020
entfällt
ISN-Marktplatz
06.11.-12.11. 1,08 €
/kg
1,05 – 1,12 €
+ 2
VEZG -Sauenpreis
11.11.2020
0,71 €
/kg
0,71 – 0,71 €
+-0
Amtliche Schlachtzahlen und Schlachtgewichte
Woche
2020
2019
Vgl. Vorjahr
Ø-Gewicht
44
804.777
841.327
95,7 %
98,9 kg
45
822.790
989.177
83,2 %
99,2 kg
46
830.730
963.027
86,3 %
99,1 kg
01-46
39.471.063 42.048.499
93,9 %
Quelle: BLE
Die Zahl der Schweineschlachtungen ist in der vergangenen
Kalenderwoche mit einem Plus von ca. 8.000 Schweinen leicht
angestiegen. Damit wurden die Mengen der entsprechenden
Vorjahreswoche erneut deutlich verfehlt.
Die Schlachtgewichte zeigten hingegen mit einem Minus von
durchschnittlich ca. 50 Gramm erstmals seit 9 Wochen keinen
weiteren Anstieg.
Preisnotierung VEZG vom 18.11.2020
Für den Zeitraum von Donnerstag 19.11. bis Mittwoch 25.11.2020
nennt die "Vereinigung von Erzeugergemeinschaften für Vieh u.
Fleisch" einen mittleren AutoFOM-Preisfaktor (Median), den
„Vereinigungspreis“ von 1,19 €/Indexpunkt
(das sind - 8 Cent
gegenüber der Vorwoche) in einer Spanne von 1,19 € bis 1,27 €; der
entsprechende FOM-Basispreis beträgt 1,19 €/kg SG.
Schlachtsauen
Der Schlachtsauenmarkt zeigt an sich keine grundlegende Verän-
derung. Die angebotenen Stückzahlen bleiben umfangreich. Mit
dem Preisrückgang am Schlachtschweinemarkt kommt nun auch
bei den Schlachtsauen eine Preisdiskussion auf.
Die Nachfrage nach Sauenfleisch war dem Vernehmen nach zuletzt
insgesamt ruhig und verhalten. Auch mit Konkurrenzware aus
Dänemark habe man sich auseinandersetzen müssen,
kommentierte ein Marktteilnehmer.
Analog zur Schwäche am Schlachtschweinemarkt stellen die
Sauenschlachter ebenfalls rückläufige Auszahlungspreise für
Schlachtsauen in Aussicht.
Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten
Sie wieder am Freitag ab ca. 12.30 Uhr.
ISN-Marktbericht von Mittwoch, 18.11.2020
Der Schlachtschweinemarkt steht massiv unter Druck.
Nachdem aus den Reihen großer Schlachtunterneh-
men gestern Forderungen nach einen deutlichen Notie-
rungsrückgang bekannt wurden, konnte die Notierung
unter den aktuellen Bedingungen heute nicht mehr
standhalten. In der jetzigen Situation ist dies ein Signal
zur Unzeit! Seit Monaten schiebt sich ein wachsender
Schweinestau von Woche zu Woche. Die Zulassung
der neuen Zerlegelinie in Rheda war endlich ein vor-
sichtiger Lichtblick. Nun habe der Verdrängungs-
wettbewerb am Fleischmarkt durch niedrige Preis-
offerten nochmal an Fahrt aufgenommen, ist aktuell aus
den Reihen des Mittelstands zu hören. Das leise
Aufatmen der Erzeuger nach Bekanntwerden der
Inbetriebnahme erfährt durch die heutige Abwärts-
korrektur der Notierung einen herben Dämpfer in einer
ohnehin existenzbedrohenden Situation. Die Vermark-
tung stockt nach wie vor und zieht sich durch bis zu den
Ferkelerzeugern, die auf ihren nachwachsenden
Ferkeln buchstäblich sitzen bleiben.
Auch der Fleischmarkt läuft nicht rund. Neben Deutsch-
land drängt inzwischen auch verstärkt Schweinefleisch
aus Dänemark auf den innereuropäischen Markt und
der Konkurrenzdruck steigt. Zwar verbreiten sich seit
Ausbruch der ASP in Deutschland vor zwei Monaten
regelmäßig Beteuerungen des BMEL, dass auf höch-
ster Ebene über Regionalisierungsabkommen zu
Absatzmöglichkeiten von deutschem Schweinefleisch
in Drittländer verhandelt werde. Doch die Erfolgsbilanz
nach zwei Monaten seit dem Verlust des erforderlichen
Exportstatus „ASP-frei“ ist ausgesprochen ernüchternd.
Neben China gibt es durchaus weitere asiatische
Länder, die für deutsche Exporteure wichtige Absatz-
kanäle darstellen. Dass diese Verhandlungen
Chefsache sind und in die Hände der Bundeskanzlerin
gehören, ist längst überfällig.
Mit dem Wegbrechen der Gastronomie durch den
gegenwärtigen Teil-Lockdown verlagerte sich die
private Nachfrage wie schon im Frühjahr in Richtung
Lebensmitteleinzelhandel und ließ sich durch Werbe-
aktionen weiter verstärken. Die Verbraucherpreise im
laufenden Jahr verblieben auf einem, verglichen mit den
Vorjahren, hohen Niveau. Gleichzeitig brach die
Notierung für Schlachtschweine durch den Giftmix aus
Corona und ASP um über 80 Cent seit dem Frühjahr
ein. Die nachgelagerten Stufen, von den Schlachtunter-
nehmen über die Verarbeitungsindustrie und
insbesondere der Lebensmitteleinzelhandel verdienen
aktuell viel Geld und vernichten Eigenkapital der
Landwirte. Aktuell wird von verschiedenen Seiten eine
Diskussion um Marktstützungsmaßnahmen geführt.
Solange diese auch wirklich einkommenswirksam für
die Erzeuger sind, ist dies aus unserer Sicht absolut
gerechtfertigt. Maßnahmen zum Öffnen neuer
Absatzmärkte und des Abbaus des Schweinestaus
behalten dabei oberste Priorität.