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Aktuelle Notierungen Schlachtschweine:

Vereinigungspreis

18.11.2020

1,19 €/IP

1,19 – 1,27 €

- 8

ISB

24.11.2020

entfällt

ISN-Marktplatz

13.11.-19.11. 1,06 €

/kg

1,03 – 1,10 €

- 2

VEZG -Sauenpreis

18.11.2020

0,65 €

/kg

0,65 – 0,71 €

6

Internet Schweinebörse weiter ausgesetzt

Aufgrund der Verunsicherung vieler Marktteilnehmer in Zusammen-

hang mit dem Corona-Infektionsgeschehen sowie den bestätigten

ASP-Fällen in Brandenburg und Sachsen wird die Auktion der Internet

Schweinebörse weiter ausgesetzt.

Der Handel auf dem Marktplatz der Internet Schweinebörse ist

weiterhin jederzeit möglich.

Futter: Preiserhöhungen nicht ausgeschlossen

Am Futtermittelmarkt ist die Stimmung unter den Marktteilnehmern

gedrückt und weitere Preiserhöhungen für Mischfutter sind nicht

auszuschließen. Weder am Getreidemarkt noch bei den Ölschroten

deutet sich eine spürbare Erleichterung an. Es gebe kaum Offerten und

die Logistik sei eng, so ein Marktbeobachter. Die Händler hätten

aufgrund der Unsicherheiten in Bezug auf die weitere Entwicklung

wenig Ware in den Büchern. Gleichzeitig deute sich an, dass viele

Mischer in den nächsten Wochen und Monaten Kaufbedarf haben.

Futterweizen franko Südoldenburg ist aktuell für 21,30 €/dt (+0,10 €

gegenüber der Vorwoche) zu haben.

Aufgrund anhaltender Trockenheit in wichtigen Sojaanbaugebieten

Südamerikas erreichten die Kurse für Soja an der Chicagoer CBOT

den höchsten Stand seit 4,5 Jahren. Sojaschrot 44/7 franko Bramsche

kostete zuletzt 41,10 €/dt und damit 40 Cent mehr als in der Vorwoche.

Fleischmarkt: Warenströme passen sich weiter an

Am Fleischmarkt mussten in der vergangenen Woche ordentlich Federn

gelassen werden. Über die gesamte Produktpalette waren spürbare

Preiszugeständnisse unumgänglich und wurden mit dem Rückgang der

Erzeugernotierung abgebildet, so ein Marktteilnehmer. Die Waren-

ströme passen sich unterdessen wieder an die zuletzt getroffenen

Maßnahmen gegen die Eindämmung der Corona-Pandemie an. Auch

wenn die Nachfrage der geschlossenen Gastronomie fehlt, so stellt sich

ein Gewöhnungseffekt an den Teil-Lockdown mit entsprechend

verändertem Einkaufsverhalten ein. Lachse seien weiter kaum gefragt,

während Filets saisonal bedingt allmählich anziehen. Der wegge-

brochene Export von Schweinefleisch in Drittländer fehlt nach wie vor.

Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten Sie

wieder am morgigen Mittwoch ab ca. 15.00 Uhr.

ISN-Marktbericht von Dienstag, 24.11.2020

Der Schlachtschweinemarkt bleibt geprägt von dem seit

Wochen bestehenden Angebotsdruck. Die Vermark-

tung schlachtreifer Schweine erfordert unvermindert

große Anstrengungen. In den Ställen ist die Warte-

schlange an überschweren Schweinen, die auf ihre

Schlachtung warten, nicht merklich kürzer geworden.

Die Produktionskosten steigen und die Schweinehalter

geraten mehr und mehr in die Perspektivlosigkeit.

Insgesamt pendelt sich der Schlachtschweinemarkt

aktuell auf dem neuen niedrigen Niveau ein.

Schweinestau: Maßnahmen laufen an

Scheinbar kommt endlich etwas Bewegung in die

notwendigen Maßnahmen zur Lösung des Schweine-

staus sowie zur Eindämmung der finanziellen Notlage.

Nach Berichten der Neuen Osnabrücker Zeitung hat

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner die

Agrarminister der Bundesländer am Freitag zu einem

digitalen Gipfel eingeladen. Neben einer Flexibilisierung

der Arbeitszeiten in Schlachthöfen stünde man auch

bezüglich Marktstützungsmaßnahmen mit allen

Betroffenen in Kontakt – „insbesondere hinsichtlich

Beihilfen zur Privaten Lagerhaltung“. ISN-Geschäfts-

führer Dr. Torsten Staack weist diese Idee zurück. „Es

steht zu befürchten, dass am Ende kein Cent beim

Landwirt ankommt.“ Er erneuert die Forderung nach

Corona-Hilfen für Schweinehalter, analog zur Gastro-

nomie.

Die FDP im Bundestag forderte indes vom Bundes-

kanzleramt, die Verhandlungen mit China über die

Handelsbeschränkungen zentral zu übernehmen. Aus

Sicht der ISN kann diese Forderung nur unterstrichen

werden. Leider haben wir bis heute für kein asiatisches

Land die Importzulassung für nicht von der ASP

betroffene Regionen in Deutschland zurückerlangt.

Nach Informationen aus der Branche soll sich das

Kanzleramt kurzfristig in die Verhandlungen

eingeschaltet haben.

Hinsichtlich der überschweren Schweine scheint

Tönnies aktuell einzulenken und die Gewichtsmasken

wieder nach oben hin zu verschieben, wie es bereits im

Sommer während der Schließung des Standortes in

Rheda der Fall war. Ob dem Beispiel weitere

Schlachtunternehmen folgen, wird aktuell geklärt.

Insgesamt sind die Schritte gemessen an den

Problemen noch klein, jedoch dürfte auch der Letzte

verstanden haben in welcher existentiellen Krise sich

die Schweinehalter befinden.