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verhältnisse übernehmen und sich um den Transport von und zur
Arbeitsstätte kümmern.
Seit 2014 habe sich die Zahl der Westfleisch-eigenen Mitarbeiter von
1.900 auf nun rund 4.150 mehr als verdoppelt und die Zahl der
externen Beschäftigten verringert, wurde ergänzend erläutert.
In Dissen zwei Wochen Pause
Nach den positiven Corona-Tests, die jetzt unter den Schlachthof-
mitarbeitern in Dissen aufgetreten sind, soll der dortige Sauen-
zerlegebetrieb der Westfleisch nun für zwei Wochen geschlossen
werden, heißt es in einer Pressemeldung von Seiten des Landkreises
Osnabrück. Die dort zur Verarbeitung gelagerten Schweinehälften
dürfen zuvor jedoch noch im Notzerlegebetrieb verarbeitet werden.
Das haben der Landkreis Osnabrück, das niedersächsische
Sozialministerium und das Landesgesundheitsamt festgelegt, so der
Landkreis. Dieses Vorgehen entspreche der gemeinsamen Einschät-
zung der Behörden, wonach spezialisierte Zerlegebetriebe wie in
Dissen als wichtiger Teil der Lebensmittelversorgung betrachtet
würden. Wegen dieser besonderen Rolle könne die Erlaubnis zur
Notzerlegung erteilt werden, bei der Mitarbeiter mit einem negativen
Corona-Test zum Einsatz kämen.
ISN meint:
Es ist gut, dass der Schlachtbetrieb an dem für die Westfleisch
wichtigen Standort in Coesfeld wieder unter kontrollierten Bedingungen
starten soll. Gut ist auch, dass scheinbar alle Beteiligten – und das gilt
für Coesfeld wie auch Dissen – Augenmaß und Besonnenheit bei der
Auswahl der richtigen Maßnahmen walten lassen, damit einerseits die
Mitarbeiter geschützt werden und andererseits die Schlachtung und
Zerlegung nicht länger als unbedingt notwendig stillsteht
Müller-Fleisch will Jungeber ab 2021 um 6 Cent je
Kilogramm abstrafen
In einer Ende März veröffentlichten Pressemeldung gab die VEZG
bekannt, dass die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh
und Fleisch (VEZG) sowie der Fachbeirat der Landwirtschaftskammern
Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen eine Anpassung der
Ferkelpreisnotierung nach dem Ende der betäubungslosen
Ferkelkastration ab dem 01. Januar 2021 beschlossen haben.
Gesetzeskonform kastrierte Ferkelpartien deutscher Herkunft im
ausgeglichenen biologischen Geschlechtsverhältnis sollen dann einen
Zuschlag von 2 Euro je Tier erhalten.
Müller-Fleisch passt Jungebermaske am Schlachthof Ulm an
Nun informierte Müller-Fleisch in der letzten Woche in einem Schreiben
seine Jungeberlieferanten, dass sich das Unternehmen aufgrund
dieser geänderten Rahmenbedingungen gezwungen sehe, die
Abrechnung der vertraglich gebundenen Jungeber ab dem
Jahreswechsel am Schlachthof Ulm (SFZ, Ulmer Fleisch, Müller
Fleisch) anzupassen. Das sei damit zu begründen, dass die bisherigen
Kostenbelastungen/Wertminderungen in Form von Risikoübernahme
für geruchlich belastete Schlachtkörper, Detektionsaufwand,
eingeschränkte Vermarktung und schlechtere Fleischausbeute dann
so nicht mehr getragen werden könnten. Die vertraglich
gebundenen Jungeber und Improvac-Eber würden ab
01.01.2021 über die normale Mastschweine-
abrechnungsmaske mit einem Abschlag von zum
jetzigen Stand 0,06 €/kg abgerechnet, erklärt das
Unternehmen. Weiter heißt es, dass Regional- und
Haltungszuschläge in der dann vereinbarten Höhe
weiterbezahlt würden und man selbstverständlich
weiter zu seinen vertraglichen Abnahmeverpflichtungen
stehe. Neue Jungeberverträge könnten nur nach
vorheriger Abstimmung mit dem Schweineeinkauf
abgeschlossen werden.
ISN meint:
Müller setzt das falsche Signal zur Unzeit. Statt alle
Wege offen zu halten, wird ein weiterer Weg massiv
abgestraft. Wer die Musik bestellt, muss sie auch
bezahlen – wer kastrierte Schweine will, muss also
auch die Kosten dafür tragen. Doch schon mehr als
sieben Monate vor dem Ende der betäubungslosen
Ferkelkastration versucht die abnehmende Hand den
Zuschlag für kastrierte Tiere in einen Malus für
unkastrierte Ferkel zu verwandeln. Es ist genau das
passiert, was zu erwarten war: Die Schlachtstufe macht
sich einen schlanken Fuß und lässt den Sauenhalter mit
der Kastration sitzen. Auch die Höhe des jetzt
angekündigten Abschlags in Höhe von sechs Cent
scheint überzogen und mehr ein politisches Signal an
die Mäster und Ferkelerzeuger zu sein, welcher Weg
genommen werden soll und welcher Weg nicht
erwünscht ist. Richtig wäre gewesen, wenn sich Müller
Fleisch zu den Kosten für kastrierte Tiere bekennen
würde und diese dann im Marktpreis ab dem Jahr 2021
zu honorieren.
Wichtig ist es, die Schlachtbranche und in diesem Fall
Müller nun nicht aus der Verantwortung zu entlassen
und einzufordern, sich mit allen Verfahren intensiv zu
beschäftigen. Scheinbar wird sich die nachgelagerte
Schlacht- und Fleischverarbeitungsbranche nur mit
Druck intensiv mit allen Verfahren auseinandersetzen.