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nächsten Anlauf geben wird, ist derzeit unklar. Dass es schwierig

würde, einen mehrheitsfähigen Kompromiss zustande zu bekommen,

wurde schon im Vorfeld der heutigen Sitzung deutlich. Zwar haben

Schleswig-Holstein und NRW mit ihren Anträgen nach mehrmaligen

vorherigen Anläufen auch aus anderen Ländern erneut einen

Kompromissvorschlag gewagt, aber auch der war nun nicht

mehrheitsfähig. Und das, obwohl bis zuletzt die Telefondrähte im

Hintergrund glühten um zu einer Einigung zu kommen.

Landwirte und Tierschützer vor dem Bundesrat

Während das Thema im Bundesrat gestrichen wurde, ging die

Stimmung zu dem Thema vor dem Bundesrat hoch her. Zahlreiche

Landwirte haben Seite an Seite mit den verschiedenen

landwirtschaftlichen Organisationen und anderen Vertretern der

Erzeugungskette Flagge gezeigt. Natürlich war auch die ISN –

vertreten durch die jungen Schweinehalter und die Junge ISN, um

deren Zukunft es geht - direkt vor dem Bundesrat im Zentrum des

Geschehens mit dabei, um den ebenfalls zahlreich vertretenen und wie

immer wortgewaltigen Tierschützern und Tierrechtlern nicht allein die

Stimme gegenüber den ebenfalls zahlreich vertretenden Medien-

vertretern zu überlassen.

Die ISN meint:

Die Situation der Unsicherheit, in der sich die Schweinehalter nun

weiter befinden, ist unerträglich. Es fehlt weiterhin jegliche

Planungssicherheit und Perspektive. Den Fachleuten ist längst klar,

worauf es bei den zukünftigen Haltungsvorgaben und deren

Umsetzungsfristen ankommt, damit Schweinehaltung auch zukünftig

noch funktioniert und die Vorgaben umsetzbar sind. Und das ist auch

umfänglich in Richtung Politik kommuniziert worden. Die

gegensätzlichen politischen Standpunkte, die sich hier einmal mehr

zeigen, sind aber vielmehr Ausdruck der eigentlichen Diskussion über

die zukünftige Ausrichtung der Tierhaltung. Und dabei sind die

Haltungsvorgaben nur ein Teil – genauso spielen beispielsweise

Düngerecht, Emissionsrecht, Umweltrecht, Baurecht usw. in die Frage

der Ausrichtung der Schweinehaltung hinein. All diese

Themenbereiche sind also miteinander verzahnt und auch die Frage

der Finanzierbarkeit spielt dabei natürlich eine wichtige Rolle.

Das heißt im Klartext, wer die Frage der zukünftigen Ausrichtung der

Schweinehaltung beantworten will, muss all diese Themenbereiche

zusammen betrachten und in ein Gesamtkonzept gießen – und damit

ist die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung ein wesentliches

Puzzleteil einer deutschen Nutztierstrategie – nicht mehr, aber auch

nicht weniger.

Planungssicherheit und Perspektive wird es für die Schweinehalter

also nur in einem Gesamtkonzept geben. Leider sehen wir aber viel zu

sehr Stückwerk – wie auch bei der Diskussion um die Novelle der

Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung. Das Zurückziehen in

(partei)politische Grabenkämpfe wird dauerhaft nicht funktionieren,

denn diejenigen, die (zu) viel fordern, müssen am Ende auch Lösungen

anbieten, die Schweinehaltern eine Perspektive bieten. Tun sie das

nicht, dann müssen sie auch klar sagen, dass sie Schweinehaltung in

Deutschland nicht wollen und dabei den wachsenden

Import von Schweinefleisch billigend in Kauf nehmen.

Aus den Augen aus dem Sinn ist keine Lösung!