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Fußballstadien, auf Schützen- und Volksfesten. Die Nachfrage nach
Sauenfleisch brach völlig ein.
Auszahlungspreise werden in die Knie getrieben
Große Sauenschlachter machten es sich in diesen Wochen zur
Gewohnheit, ihre deutlich reduzierten hauseigenen Auszahlungspreise
schon vor der Notierungsfindung der Vereinigung der Erzeuger-
gemeinschaften zu publizieren. Im April spitzte sich die Lage soweit zu,
dass die Auszahlungspreise in immer größeren Schritten gesenkt
wurden. Das schwächte den Markt möglicherweise zusätzlich und
zwang die Notierung in die Knie.
VEZG stellt Preisempfehlung für Schlachtsauen zeitweise ein
Anfang Mai verkündete schließlich die VEZG, die Preisempfehlung für
Schlachtsauen bis zum 3. Juni auszusetzen. Letztlich stiegen auch die
großen Sauenschlachter aus und gaben auf ihren Websites bekannt,
Liefermöglichkeiten und Preise nur auf Anfrage zu ermöglichen.
Einzige Richtschnur für die Erzeuger war nun die amtliche Notierung.
Höhepunkt des Desasters: Zerlegung in Dissen schließt temporär
Das Desaster erreichte seinen Höhepunkt, als die Sauenzerlegung bei
Westcrown am Standort Dissen infolge von Coronainfektionen unter
den Mitarbeitern zeitweise schließen musste. Zusätzlich stand in den
Niederlanden zeitweise der Vion-Schlachtbetrieb in Groenlo still,
einziger niederländischer Schlachtstandort für Sauen. Der
marktführende Sauenzerlegebetrieb Tönnies war ohne gewichtigen
Gegenspieler in dieser schwierigen Marktphase.
Aktuell berichtet die boerderij, dass Tönnies in Rheda aufgrund eines
Personalengpasses durch angetretenen Heimaturlaub unter
Mitarbeitern in der Zerlegung die Sauenschlachtungen reduzierte.
Schlachtsauen aus den Niederlanden seien für diese Woche abbestellt
worden.
Freier Fall der Preise gestoppt
Der unvermeidliche Angebotsdruck bei Sauenfleisch führte in der
Summe zu einem freien Fall der Preise. Dieser ist inzwischen gestoppt
und die Betriebe laufen in ihrer Produktion wieder an. Allerdings ist in
den Kühlhäusern noch mehr als ausreichend Rohstoff vorhanden. Ein
entscheidender Lichtblick ist hier, dass die Abnehmer von Sauenfleisch
für den häuslichen Verbrauch produzieren, der sich über kurz oder lang
wieder stabilisiert. Der erste Schritt ist zumindest gemacht.
Schlachtsauen nicht unter Wert verkaufen
Angesichts der auf sehr wenige Unternehmen konzentrierten
Strukturen bei der Schlachtung und Zerlegung von Sauenfleisch wird
die marktkonforme Preisfindung immer schwieriger. Der Preisverfall in
Verbindung mit dem Informations-Vakuum in der Zeit ohne
Schlachtsauennotierung unterstreicht die Bedeutung einer
verlässlichen Erzeugernotierung. Hier sind auch die Erzeuger gefragt:
Vermarkten Sie Ihre Sauen auf Basis der VEZG-Notierung und
vergleichen Sie Ihre Erlöse mit der amtlichen Notierung, die Sie jeden
Freitag auf dem ISN-Marktbericht finden. Verkaufen Sie sich nicht
unter Wert!