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Aktuelle Notierungen Schlachtschweine:
Vereinigungspreis
01.07.2020
1,60 €/IP
1,58 – 1,66 €
-6
ISB
07.07.2020
-
- €
-
ISN-Marktplatz
26.06.-02.07 1,59 €
/kg
1,58 – 1,66 €
-6
VEZG -Sauenpreis
01.07.2020
0,91 €
/kg
0,91 – 0,91 €
+- 0
Auktionsergebnis Internet Schweinebörse vom 07.07.2020
Bei der Auktion der Internet Schweinebörse am heutigen Dienstag,
07.07.2020 wurden von insgesamt 3.515 angebotenen Schweinen in
18 Partien keine Schweine verkauft.
Futter: Alterntiges Getreide gesucht
Auf dem Futtermittelmarkt warten die Marktteilnehmer auf die Verfüg-
barkeit der neuen Getreideernte. Insgesamt wird in Deutschland eine
durchschnittliche Ernte erwartet, jedoch mit regionalen Unterschieden
aufgrund der Verteilung der Niederschläge. Aktuell wird noch alterntige
Ware gesucht, da sich die Ernte verzögert. Daraus resultierend legten
die Preise für alterntiges Getreide zu. Für Futterweizen franko
Südoldenburg wurden zuletzt im Großhandel 20,30 €/dt genannt.
Bezogen auf die neue Ernte wird noch abgewartet und es ist wenig
Ware im Angebot. Futterweizen ex Ernte liegt in Südoldenburg bei rund
18,20 €/dt, bei Gerste sind es 16,90 €/dt.
Sojaschrot franko Bramsche legte gegenüber der Vorwoche zu und
liegt aktuell bei 30,80 €/dt.
Während sich die Getreidepreise rund um das erreichte Niveau
stabilisieren, haben sich die Preise für Phosphate, Vitamine und
andere Zusatzstoffe nach Angaben der Marktteilnehmer seit Beginn
der weltweiten Coronakrise spürbar verteuert.
Fleischmarkt: Nachfrage nimmt ab
Ebenso wie der Schlachtschweinemarkt bewegt sich der Fleischmarkt
in schwierigem Fahrwasser. Die inländische Fleischnachfrage ist dem
Vernehmen nach ausgesprochen ruhig und rückläufig. Unter anderem
auch bedingt durch die bei einigen Betrieben von den chinesischen
Behörden entzogenen Exportzulassungen drängt mehr als ausreichend
Ware auf den innereuropäischen Markt. Somit stehen auch die Preise
merklich unter Druck. Zudem gibt es im LEH offenbar die Bereitschaft,
sich mit preislich attraktiver Ware aus dem europäischen Ausland
einzudecken.
Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten Sie
wieder am morgigen Mittwoch ab ca. 15.00 Uhr.
ISN-Marktbericht von Dienstag, 07.07.2020
Am Schlachtschweinemarkt bleiben die marktentlasten-
den Neuigkeiten aus. Am Lebendmarkt fehlt es an Alter-
nativen, die angebotenen Stückzahlen vollumfänglich
abfließen zu lassen, solange der Betrieb des Tönnies-
Standorts in Rheda-Wiedenbrück stillsteht. Nach
nunmehr fast drei Wochen ohne Schlachtungen in
Rheda gerät die Vermarktung schlachtreifer Schweine
trotz prinzipiell unterdurchschnittlichem Lebendangebot
mehr und mehr ins Stocken. Durch den Entzug der
Exportzulassung für mehrere Schlachtbetriebe in
Deutschland und den Niederlanden durch chinesische
Behörden fehlt es aktuell ebenso an Absatz-
möglichkeiten für Schweinefleisch, die den inländischen
Markt entlasten.
Das von der Firma Tönnies vorgelegte Konzept zur
Wiederaufnahme des Betriebs in Rheda beantwortet
nach Medienberichten noch nicht alle offenen Fragen
des Kreises Gütersloh und der Bezirksregierung. Heute
soll eine Werksbegehung stattfinden. Vorrangiges Ziel
aller Beteiligten muss es an dieser Stelle sein,
konstruktiv zusammenzuarbeiten und den Schlacht-
betrieb so schnell es geht unter Beachtung der
entsprechenden Maßnahmen zum Schutz der
Mitarbeiter endlich wieder anlaufen zu lassen.
In der heutigen Auktion der Internet Schweinebörse
spiegelte sich die anhaltende Verunsicherung wider.
Angesichts fehlender Vermarktungsalternativen blieb
jegliches Kaufinteresse aus. Einem Notierungs-
rückgang ist aktuell nichts entgegenzusetzen.
China entzieht weltweit Exportzulassungen
Immer mehr Fleischhersteller rund um den Globus
werden seit dem 18. Juni wegen Corona-Ausbrüchen
unter den Mitarbeitern in ihren Produktionsbetrieben für
die Ausfuhr von Fleisch nach China gesperrt. Nach
Angaben der chinesischen Zollverwaltung betrifft das
mittlerweile mehr als ein Dutzend Unternehmen aus
acht Ländern. Dazu gehört in Deutschland neben
Tönnies in Rheda-Wiedenbrück auch Danish Crown
(Essen/Oldb.), obwohl sich dort mittlerweile die
angebliche Infektion von drei Mitarbeitern als Fehlalarm
herausgestellt hat. Die chinesische Regierung hält den
Ausfall einzelner Lieferanten für verkraftbar. Die
Entwicklung der chinesischen Schweinepreise spricht
jedoch eine andere Sprache. So stieg der Preis von Mai
bis Anfang Juli trotz hoher Schweinefleischimporte und
wachsender Inlandsproduktion um 31 % auf umge-
rechnet 4,51 €/kg. Einige Marktbeobachter gehen
davon aus, dass der Schutz vor einer Einschleppung
des Corona-Virus als offizieller Grund für die
Einfuhrrestriktionen nur vorgeschoben ist. Es bestehe
die Vermutung, dass Peking bewusst den Fleischmarkt
störe, um einen Preisverfall einzuleiten und so günstiger
an die benötigten Einfuhrmengen zu kommen.