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Agrarausschuss NRW tagt zu Schlachthofschließungen

Am Freitag kommt der Agrarausschuss des Landtags Nordrhein-

Westfalen zu einer Sondersitzung zusammen, in der auf Antrag der

SPD über die corona-bedingten Schließungen von Schlachthöfen

debattiert werden soll. Die SPD-Opposition fordert Antworten von der

Landesregierung, was mit den Schweinen passieren soll, die derzeit

nicht geschlachtet werden können. Konkret schreibt die SPD, dass die

zunehmende Enge in den Ställen dazu führe, dass das Tierwohl

tausender Schweine immer stärker eingeschränkt werde. „Die

Landwirte haben Klarheit und Antworten verdient, wie es in den

kommenden Wochen weiter gehen soll“, forderte der umweltpolitische

Sprecher der Fraktion, André Stinka.

Schlachthöfe verstärken Hygienekonzepte

Während die Corona-Fallzahlen im Kreis Gütersloh inzwischen auf ein

niedriges Niveau zurückgegangen sind, setzen andere

Schlachthofstandorte auf verstärkte Hygienekonzepte, damit sich die

Ereignisse aus Rheda nicht wiederholen.

Beispielsweise wurden beim Vion-Schlachthof in Crailsheim strenge

Maßnahmen getroffen, um das Infektionsrisiko soweit wie möglich zu

minimieren. Landrat Gerhard Bauer bestätigte in einer

Pressemitteilung, dass das Land mit einer Verordnung zu Arbeits- und

Hygienebestimmungen in Schlachtbetrieben die Rechtsgrundlage für

regelmäßige Tests geschaffen habe. Die Beschäftigten in Crailsheim

werden seit dieser Woche täglich auf Symptome einer möglichen

Infektion kontrolliert, zweimal pro Woche werden Corona-Tests

durchgeführt. Zudem werden die Vorgaben des Landes zu Abstands-

und Hygieneregelungen und das verpflichtende Tragen eines Mund-

Nasen-Schutzes umgesetzt. Das Konzept scheint zu greifen, bisher

wurden in Crailsheim keine Corona-Fälle bekannt.

ISN meint:

Angesichts der weiter andauernden Gefahr durch die Corona-

Pandemie, müssen alle Beteiligten weiter vorsorgen, damit sich die

Ereignisse aus Rheda nicht mehr wiederholen. Da schon bei einem

lokalen Corona-Ausbruch sehr viele Menschen betroffen sind, benötigt

es ein koordiniertes Krisenmanagement. Dabei sind auch klare

Aussagen und ein konkreter Fahrplan für das Vorgehen bei lokalen

Corona-Ausbrüchen von entscheidender Bedeutung für das

Bewältigen der Krise. Dies gilt insbesondere, wenn auch andere

Branchen mittelbar betroffen sind, wie im aktuellen Fall die

Schweinemastbetriebe und Ferkelerzeugerbetriebe. „Das kommunale

Stückwerk muss endlich ein Ende haben. Zu stark strahlen die lokal

festgelegten Bekämpfungsmaßnahmen auf nationaler Ebene aus. Das

haben wir am Schweinemarkt in den letzten Wochen deutlich zu

spüren bekommen!“ kommentiert ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten

Staack die Debatte.

„Es ist insofern nur zu begrüßen, dass es endlich Abstimmungsrunden

auf Bund- und Länderebene gibt und ein einheitliches Vorgehen

festgelegt wird“ so Staack weiter „Wir sehen das als positives Signal.

Gleichzeitig erneuern wir unsere Forderung, dass es schnellstmöglich

Klarheit geben muss, wann Schlachtung und Zerlegung

in Rheda-Wiedenbrück wieder hochgefahren werden.“

Auf Nachfrage der ISN bestätigte der Kreis Gütersloh

heute, dass Tönnies basierend auf den Tests der neu

installierten Lüftungsanlage einen Antrag auf

Wiederinbetriebnahme der Schlachtung und Zerlegung

gestellt habe. Der Antrag werde derzeit von den

beteiligten Behörden bearbeitet. „Wir erwarten von den

Behörden, dass dem Antrag schnellstmöglich

stattgegeben wird“, fordert Staack.

Die Nachrichten zu den fast überall negativen Corona-

Testergebnissen aus anderen Schlachtstätten sind ein

weiteres positives Signal für die Schlachtbranche und

bestätigen, dass die von den Schlachtbetrieben

erarbeiteten Hygienekonzepte und die getroffenen

Maßnahmen Wirkung zeigen. Es ist gut, dass in den

Betrieben Bedingungen geschaffen werden, unter

denen der Schutz der Beschäftigten bei laufendem

Schlacht- und Zerlegebetrieb ermöglicht wird und man

damit vorsorgt, dass keine neuen Corona-Hotspots

entstehen. „Das sind alles positive Signale, die zu einer

Marktberuhigung beitragen“, betont Staack.