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schlicht nicht mehr funktionieren. Und dass, obwohl fachkundige
Experten und Wissenschaftler genau davor warnen und andere
Maße empfehlen. Obendrein finanziert der Bund genau zu diesen
Themen selbst Projekte wie beispielsweise “InnoPig„, die ebenfalls
klar zu anderen Ergebnissen kommen!“
In seiner Zusammenfassung der aktuellen Situation forderte er
gleich mehrere Ministerinnen und Minister, die für Landwirtschaft,
Umweltschutz und Bauen zuständig sind, auf, endlich
zusammenzuarbeiten – nämlich Julia Klöckner, Svenja Schulze und
Horst Seehofer. „Was ist die politische Nutztierstrategie? Haben wir
Bauern noch die Ernährungsverantwortung für unsere 80 Millionen
Mitbürger, oder sind wir nur die Greenkeeper für das
Umweltministerium, pflegen Wolf, Kranich und Jacobs-Kreuzkraut,
während unsere Lebensmittel billig aus dem Ausland kommen? Mir
fehlen im Moment Strategie und Ziele! Die Verlagerung der
Tierhaltung ins Ausland schreitet mit großen Schritten voran, nicht
nur innerhalb Europas, sondern in die ganze Welt, das ist Fakt und
alles andere als nachhaltig“, brachte es Heinrich Dierkes auf den
Punkt.
Auflagen und fehlende Perspektive
K-Fragen, Afrikanische Schweinepest, Nährstoffverwertung und
Tierwohl – so mancher Schweinehalter hat innerlich bereits das
Handtuch geworfen. Das belegen auch die neuesten Ergebnisse
der ISN-Umfrage unter knapp 850 Schweinemästern. Letztendlich
sind es aber die gesellschaftliche Stimmung, die fehlende
Perspektive und die Planungsunsicherheit, welche als Hauptgründe
dazu führen, dass jeder dritte Schweinemäster ans Aufgeben denkt.
Die Geschäftsführer der ISN, ISN Projekt GmbH und ISW GmbH,
Dr. Torsten Staack, Dr. Karl-Heinz Tölle und Andreas Stärk, zeigten
in ihren Vorträgen die weiteren Störfeuer auf, die den
Schweinehaltern derzeit zu schaffen machen und was die ISN
dagegen tut. Der Feldzug militanter Tierrechtler gegen die
Tierhaltung und die Schwierigkeiten des gesellschaftlichen Dialogs
auf der einen Seite, und erschwerte ökonomische
Marktbedingungen auf der anderen Seite, stellen die Landwirte
2019 vor neue aber auch altbekannte Herausforderungen.
NRW-Landwirtschaftsministerin blickt verhalten auf die
Zukunft der Branche
Die nordrhein-westfälische Umwelt- und Landwirtschaftsministerin
Ursula Heinen-Esser verbreitete mit ihrem Vortrag wenig Zuversicht
bei den Schweinehaltern, dass die Auflagenflut abebbt. Sie blicke
verhalten in die Zukunft der Branche und ging in ihren
Ausführungen sehr klar auf die verschiedenen kritischen Themen
ein. Angesichts der so entstehenden zusätzlichen Kosten für die
Tierhalter sorgte sie sich um die Zahlungsbereitschaft der
Verbraucher. Deshalb sei eine staatliche Tiewohlkennzeichnung
richtig. Kritisch sah sie aber in erster Linie die Freiwilligkeit und
auch die Konkurrenz der Kennzeichnungssysteme, die derzeit
parallel auf dem Weg sind. „Am Ende kann es dazu führen, dass
der Verbraucher den Durchblick verliert und gar nicht zugreift“.
Gleichzeitig betonte sie, wie wichtig es sei, mehr
Wertschätzung für Lebensmittel in Deutschland zu
erreichen und appellierte an die Tierhalter, mehr ihre
eigenen Leistungen zu kommunizieren.
Heinen-Esser: „Den vierten Weg wird es in
Zukunft nicht mehr geben“
Insbesondere zum Thema Ferkelkastration fand
Heinen-Esser deutliche Worte. „Der Weg mit
Lidocain und Procain ist als Weg beim Ausstieg aus
der betäubungslosen Ferkelkastration nicht gangbar,
da bei beiden Medikamenten keine vollkommene
Schmerzausschaltung beim Tier gewährleistet wird.“
Sie hob daher die drei weiteren Wege hervor,
Ebermast, Immunokastration und Isofluran, und
äußerte konkret „es bleibt uns keine andere
Möglichkeit und auch der Handel muss diesen Weg
mitgehen. Den vierten Weg wird es in Zukunft nicht
mehr geben“. Die Kastrationsalternativen waren
dann auch in der nachfolgenden Diskussion
erwartungsgemäß ein wichtiges Thema. Heinrich
Dierkes appellierte, die wenigen möglichen
Alternativen nicht auch noch zu zerreden, sondern
jede einzelne voran zu treiben.
Emissionsschutz versus Betriebsgenehmigung
Ministerin Heinen-Esser äußerte sich beim Thema
Emissionsschutz realistisch "Die TA Luft steht
Verbesserungen im Tierwohl oft im Weg, statt sie zu
befördern. Daher bemühe man sich in allen
Stellungnahmen NRWs, Öffnungsklauseln zu
erreichen, um mehr Tierwohl in den Ställen zu
schaffen. Insgesamt versicherte sie den Schweine-
haltern
sich
für familiengeführte
Betriebe
einzusetzen. Es sei wenig sinnvoll, wenn hierzulande
die Tierhaltung angesichts der hohen Anforderungen
eingestellt werde und dann das Fleisch aus anderen
Ländern importiert würde.