Dritter ASP-Fall in China
Verteilung der drei bestätigten ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen in China
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich im Osten Chinas offenbar weiter aus. Inzwischen gibt es dort drei bestätigte ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen. Sie liegen tausende Kilometer auseinander. Außerdem verdichten sich Hinweise, dass erste ASP-Infektionen in China bereits im April und nicht erst im August dieses Jahres aufgetreten sein könnten.
Am vergangenen Sonntag wurde der dritte ASP-Ausbruch in der Provinz Jiangsu festgestellt. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters starben 88 Tiere an der hochinfektiösen Seuche. Anschließend wurden bei Untersuchungen insgesamt mehr als 615 infizierte Hausschweine entdeckt. Weitere Tiere in der Region würden vorsorglich gekeult. Der Ort liegt mehrere tausend Kilometer vom ersten und auch zweiten Ausbruchsort entfernt (s. Grafik). Ein Notfallmaßnahmenplan sei laut chinesischem Landwirtschaftsministerium angelaufen.
Virus über Grenz zu Russland eingeschleppt?
Derweil scheint sich der Verdacht zu erhärten, dass es bereits im April dieses Jahres einen ASP-Fall gab. Ein Kleinbauer soll den Ausbruch in seinem Bestand verschwiegen und die Infektionskette durch den Verkauf von Ferkeln in Gang gebracht haben.
Wie die ASP überhaupt nach China gelangen konnte, beschäftigt aktuell die chinesischen Behörden. Es wird bislang davon ausgegangen, dass das Virus über die Grenze zu Russland eingetragen wurde. Dies bestätigen auch genetische Untersuchungen des Ausbruchs in Shenyang (Liaoning). Sie ergaben eine Übereinstimmung mit Isolaten aus Georgia 2007, Krasnodar 2012, Irkutsk 2017 und Estland 2014.
Nicht erst seit dem dritten bestätigten ASP-Fund stufen verschiedene Beobachter die Seuchensituation als sehr ernst ein und befürchten, dass sich die ASP nun in ganz China ausbreiten könnte.
