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ISN-Marktbericht von Freitag, 18.09.2020

Angesichts des ASP-Ausbruchs bei Wildschweinen in Brandenburg ist

die Stimmung der Erzeuger denkbar angespannt. Die ohnehin

limitierten Schlachtaktivitäten der Schlachtunternehmen vermengen

sich mit stark anzupassenden Warenströmen in der Fleischwirtschaft

und erzeugen erhebliche Verunsicherungen. Es gibt jedoch auch noch

gute Nachrichten bzw. Lichtblicke. So haben laut chinesischer

Zollbehörde die beiden Vion-Standorte in den Niederlanden, die

Corona bedingt nicht nach China liefern durften, ihre Exportzulassung

kurzfristig zurückerlangt.

Da im innereuropäischen Handel mit Schweinefleisch ein

Regionalisierungsabkommen besteht, lässt sich Schweinefleisch

außerhalb der Restriktionszone in der EU weiterhin absetzen. Doch

durch das Wegbrechen des Drittlandsmarktes müssen die

Unternehmen der Fleischwirtschaft den Kundenstamm innerhalb der

EU kurzfristig ausbauen. Gleichzeitig müssen die hiesigen

Schlachtunternehmen durch die anzupassenden Warenströme die

Wertigkeit des Schweins in seinen Teilstücken dementsprechend neu

kalkulieren. Mit dem am 11. September erfolgen außerordentlichen

Preisrückgang für Schlachtschweine von 20 Cent sollte

dementsprechend genügend Spielraum bestehen.

Schweinehalter mit dem Rücken zur Wand – Politische

Unterstützung intensivieren!

Schweinemäster und Ferkelerzeuger stehen aktuell unter Druck wie

wohl noch nie zuvor. Die Preise sind nicht erst durch die ASP in

Deutschland auf ein katastrophales Niveau eingebrochen, schon allein

durch Corona und die hierdurch limitierten Schlachtkapazitäten sind

die Marktauswirkungen verheerend. In vielen Ställen in Deutschland

und speziell in Brandenburg bauen sich die Überhänge wieder auf. Die

Politik auf allen Ebenen ist kurzfristig gefordert, sich aktiv für bessere

Marktperspektiven einzusetzen. Zum einen muss den Schlachtunter-

nehmen die Möglichkeit gegeben werden, ihre Kapazitäten

entsprechend der aktuellen Möglichkeiten auszunutzen. Weitere

Corona bedingte Einschränkungen sind unbedingt zu vermeiden.

Fachlich kaum begründbare Auflagen gehören auf den Prüfstand!

Zum anderen müssen Gespräche mit den Behörden der wesentlichen

Exportländer, allen voran China, auf allerhöchster Ebene

vorangetrieben werden. Der Gesprächsfaden darf nicht abreißen,

sondern muss zum Erfolg geführt werden! Die Folgen für die gesamte

Branche wären ansonsten kaum vorstellbar.