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Aktuelle Notierungen Schlachtschweine:
Vereinigungspreis
16.12.2020
1,19 €/IP
1,19 – 1,19 €
+-0
ISB
22.12.2020
entfällt
ISN-Marktplatz
11.12.-17.12. 1,05 €
/kg
1,04 – 1,06 €
+2
VEZG -Sauenpreis
16.12.2020
0,65 €
/kg
0,65 – 0,65 €
+ 0
Auktion Internet Schweinebörse entfällt weiter
Aufgrund der Verunsicherung vieler Marktteilnehmer in Zusammen-
hang mit dem Corona-Infektionsgeschehen sowie den bestätigten
ASP-Fällen in Brandenburg und Sachsen wird die Auktion der Internet
Schweinebörse weiter ausgesetzt.
Der Handel auf dem Marktplatz der Internet Schweinebörse ist
weiterhin jederzeit möglich.
Futter: Festtagsruhe
Am Futtermittelmarkt ist bereits Feiertagsruhe eingekehrt und es
zeichnen sich keine Preisveränderungen über den Jahreswechsel ab.
Die Einzelkomponenten bewegen sich nach wie vor auf hohem Niveau.
Beim Getreide ist vordere Ware knapp und wird aufgrund des hohen
Preisniveaus kaum gehandelt. Futterweizen franko Südoldenburg lag
zuletzt bei 21,60 €/dt. Die Logistik sei allerdings ausgesprochen eng,
berichtete ein Marktteilnehmer.
Sojaschrot 44/7 franko Bramsche lag zuletzt mit 39,70 €/dt spürbar
über dem Vorwochenniveau. In den letzten vier Wochen hatten die
Preise für Sojaschrot am Kassamarkt nachgegeben. Die Kurse für
Sojabohnen an der Chicagoer Börse nahmen zuletzt wieder an Fahrt
auf. Zum einen wird aus wichtigen Anbaugebieten in Südamerika von
Dürre berichtet, zum anderen werden infolge eines Streiks in
Argentinien weniger Agrargüter verschifft. Grundsätzlich sei jedoch
nicht von einer Trendwende auszugehen, so ein Marktteilnehmer.
Fleischmarkt: LEH bleibt Zugpferd
Die private Nachfrage im Lebensmitteleinzelhandel ist aktuell das
Zugpferd im Fleischgeschäft. Wie auch in den Jahren vor Corona sind
Edelteile gefragt und lassen sich ins Geld bringen. Im Fokus der
Verbraucher stehen Lachse, Filets und Schinkenteile. Für Bäuche,
Backen, Speck und Abschnitte ließen sich keine Aufgelder erzielen. Die
Gastronomie bleibt geschlossen und die Verbraucher decken sich im
LEH reichlich ein. Reisen fallen aus und in der freien Zeit wird gekocht.
Nach den Feiertagen dürfte der LEH an diesen Trend anschließen, es
liegen bereits zahlreiche Bestellungen vor. Positive Nachrichten sind
aus Belgien zu vernehmen: Das Nachbarland hat nun auch bei der OIE
seinen ASP-freien Status auf internationaler Ebene wiedererlangt und
kann somit die Exportverhandlungen mit Drittländern aufnehmen.
Neue Marktinformationen zum Schweinemarkt erhalten Sie wieder
am morgigen Mittwoch ab ca. 15.00 Uhr.
ISN-Marktbericht von Dienstag, 22.12.2020
Am Schlachtschweinemarkt läuft der Countdown vor
Weihnachten. Über die Feiertage wird sich ein Aufbau
des bestehenden Schlachtstaus durch die fehlenden
Schlachttage nicht gänzlich verhindern lassen. Durch
die Flexibilisierung der Arbeitszeiten in den Schlacht-
und Zerlegebetrieben, sowie durch die Muster-
quarantäneverordnung wurde jedoch schon viel
erreicht. Trotz hohem Infektionsdruck in der Bevölke-
rung sind derzeit dem Vernehmen nach alle Schlacht-
betriebe am Netz. Zum Teil arbeiten diese mit
Einschränkungen, aber sie arbeiten. Der neue Leit-
faden mit "Ampelsystem" zum Umgang mit Corona-
Infektionen in Schlachtbetrieben in Niedersachsen trägt
beispielsweise dazu bei, die Schließung von Schlacht-
betrieben zu verhindern. Der Markt bleibt in Bewegung.
Nach der vorausschauenden Öffnung der Maske beim
Unternehmen Westfleisch folgt nun wie von der ISN
gefordert auch die Vion mit einer Öffnung des
abzugsfreien Gewichtskorridors bei der Abrechnung
nach AutoFOM-MFA auf 110 kg.
Bezogen auf die Preiserhöhungen im Lebensmittel-
einzelhandel sollte der Druck aufrechterhalten werden,
damit alle Handelsketten und auch die anderen Fleisch-
einkäufer dem Beispiel Lidls folgen. Erst dann kann das
Geld in der Breite bei den Landwirten ankommen.
Viehzählung: Zahl der Schweinebetriebe sinkt weiter
– Bestandsrückgänge bei Sauen
In diesem Jahr haben erneut zahlreiche landwirt-
schaftliche Betriebe in Deutschland die Tierhaltung auf-
gegeben und die Viehbestände sind weiter gesunken.
Laut Destatis gab es zum Stichtag 3. November 2020
hierzulande noch rund 20.500 Betriebe, die mehr als 50
Schweine oder zehn Zuchtsauen im Stall hatten.
Innerhalb eines Jahres haben demnach etwa 700
Schweineproduzenten oder 3,3 % die Erzeugung
aufgegeben. Besonders ausgeprägt war die
Aufgaberate mit 5,6 % bei den Zuchtsauenhaltern. Der
Strukturwandel könnte sich laut Analysten durch die
bevorstehende Verschärfung von Haltungsregeln noch
beschleunigen. Laut Destatis wurden Anfang
November in Deutschland 25,99 Mio. Schweine
gehalten; das waren lediglich 0,2 % weniger als vor
einem Jahr. Hierbei hat allerdings der Schweinestau
eine Rolle gespielt. So nahm bei den Mastschweinen
insgesamt die Tierzahl binnen Jahresfrist um 1,7 % auf
11,92 Mio. Stück zu; bei den schweren Tieren über 110
kg sogar um fast 30 %. Die Zahl der Zuchtsauen sank
dagegen im Vorjahresvergleich deutlich, und zwar um
5,4 % auf 1,69 Mio. Tiere. Hier machten sich die
schwierige wirtschaftliche Situation sowie die
unsicheren Zukunftsperspektiven bemerkbar, aufgrund
dessen viele Sauenhalter eine Bestandsreduzierung
eingeleitet haben. So haben seit September u.a. die
Sauenschlachtungen um 20 % über dem vergleich-
baren Vorjahresniveau gelegen.