20.02.2017rss_feed

Umweltministerium: Fisch- und Fleischverbot für Gäste! - Veggie-Day durch die Hintertür?

Doppelmoral... (Quelle: Redaktionsnetzwerk Deutschland; Fotomontage: ISN)

Doppelmoral... (Quelle: Redaktionsnetzwerk Deutschland; Fotomontage: ISN)

Das Bundesumweltministerium (BMUB) bleibt ein Kabinett der Kuriositäten.

Der nächste Clou der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: Bei Veranstaltungen, die das Ministeriums im eigenen Haus durchführt – also: Fachtagungen, Pressegespräche etc. – wird den Gästen nur noch vegetarische Kost angeboten, deckt die BILD-Zeitung auf. Die 1.200 Mitarbeiter des Ministeriums dürfen in der hauseigenen Kantine dankenswerterweise weiter Schweinebraten und Co. genießen.

 

Veggie-Day nur für Gäste

In einer Email an die Abteilungsleiter des BMUB, die der BILD-Zeitung vorliegt, heißt es dazu: Dienstleister/Caterer, die Veranstaltungen des BMUB beliefern, (…) verwenden weder Fisch oder Fischprodukte noch Fleisch oder aus Fleisch hergestellte Produkte.

Außerdem sollen nur Produkte aus ökologischem Landbau, saisonale und regionale Lebensmittel mit kurzen Transportwegen und bevorzugt Produkte aus fairem Handel verwendet werden. Die Essen dürfen max. 33 Euro/Person kosten, Getränke max. 6 Euro/Person, zitiert die BILD-Zeitung aus der Email.

Die neuen Regeln gelten seit Ende Januar 2017 bei allen offiziellen BMUB-Veranstaltungen. Das BMUB wolle damit seiner Vorbildfunktion beim Kampf gegen die negativen Auswirkungen des Konsums von Fleisch nun auch in der Praxis gerecht werden.

Connemann: Mit zweierlei Maß gemessen

Besonders empört zeigt sich Gitta Connemann (CDU), Mitglied im Ernährungs-Ausschuss des Bundestages, über das Messen mit zweierlei Maß bei Gästen und Bediensteten des BMUB. Wer Fleischesser brandmarkt, rettet nicht das Klima – und weiß das auch. Das Verbot gilt nur für eine Handvoll Gäste, nicht für die 1200 Mitarbeiter. Das ist reine Ideologie, Volkserziehung per Speiseplan. erklärt Connemann gegenüber der BILD-Zeitung.

 

Schmidt: Mit mir kein Veggie-Day durch die Hintertür!

Scharfe Kritik erhält die Aktion auch von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU): Mit mir gibt es keinen Veggie-Day durch die Hintertür. Statt auf Bevormundung und Ideologie setze ich bei Ernährung auf Vielfalt und Wahlfreiheit. Fleisch und Fisch gehören auch zu einer ausgewogenen Ernährung mit dazu.

 

BMUB: fleischloses Catering kein Dogma, das keine Ausnahmen zulässt

Das BMUB hat auf seiner Homepage selber Stellung zum Bericht der BILD-Zeitung bezogen. Dort wird verdeutlicht, dass deren vegetarische Bewirtschaftung nicht einem Verbot gleichkäme, als Gastgeber bei Veranstaltungen unseres Hauses entscheiden wir selbstverständlich, was auf den Tisch kommt – so wie jeder Gastgeber das tut. Niemand wird bevormundet, wenn er als Gast mit Speisen bewirtet wird, die der Gastgeber für ihn ausgewählt hat – egal, ob mit Fleisch oder ohne. Es seien bereits Ausnahmen der neuen Cateringstrategie geplant, bei einer Feier des Naturschutzprojektes Nationales Naturerbe werde es laut BMUB zünftige fleischhaltige Speisen geben.

 

Die ISN meint:

Wir können uns der Meinung des Bundeslandwirtschaftsministers nur anschließend. Jeder sollte die Wahl haben, wie viel, wie oft und wann er Fleisch essen möchte - auch als Besucher des Bundesumweltministeriums. Die Doppelmoral der Bundesumweltministerin ist ja bereits hinlänglich bekannt. Spätestens seitdem Sie die Landwirtschaft als Umweltsünder unter Dauerfeuer nimmt, gleichzeitig aber der Flugverkehr oder Ihren eigenen A8 aus den Umweltdiskussionen heraus hält. Unsäglich ist auch ihr politisches Wildern im Zuständigkeitsbereich des Agrarministers – hier will sich wohl eine Ministerin krampfhaft profilieren. Es wird Zeit, dass hier endlich ein Machtwort in der Bundesregierung gesprochen wird.


Hier finden Sie den Bericht der BILD-Zeitung

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