19.09.2016rss_feed

Nitrat im Grundwasser – ISN: Alle Fakten auf den Tisch!

Schlepper holt Wirtschaftsdünger vor einem Schweinestall ab

Das Grundwasser in Deutschland sei immer stärker mit Nitrat belastet - und gefährde damit auch das Trinkwasser. Schuld sei – wie könnte es auch anders sein – die Massentierhaltung.

Mit dieser Meldung verunsicherte die Rechercheteams des WDR und NDR am Wochenende viele Verbraucher. Sogar in die Tagesschau schaffte es der Bericht.

 

Nach Recherchen von WDR und NDR würden in immer mehr Grundwasservorkommen die gültigen Nitrat-Grenzwerte (50 mg/l) überschritten. Inzwischen sei fast ein Drittel der Fläche der Bundesrepublik betroffen. In einzelnen Bundesländern sei die Ausdehnung der belasteten Grundwasserkörper sogar noch höher: In Nordrhein-Westfalen sollen es 40 Prozent, in Schleswig-Holstein 50 Prozent und in Niedersachsen sogar über 60 Prozent der Landesfläche sein, die nicht mehr die EU-Vorgaben erfüllen.

Nebulöse Datengrundlage

Was oder auch wer steckt hinter dieser Meldung? Die Sender berufen sich auf eine Antwort des Bundesumweltministeriums auf eine Anfrage der Grünen, die ihnen exklusiv vorliege.

So bleibt die Datengrundlage auch nebulös. Wie alt sind die Zahlen? Wie viele Messstellen sind Grundlage für die Aussagen? Mehr als die oben genannten Zahlen geben WDR und NDR nicht preis, so dass es für Außenstehende nahezu unmöglich ist, die Stichhaltigkeit der in den Raum gestellten Zahlen zu überprüfen.

Die ISN meint:

Unsere Vermutung: Es handelt sich um die alten Daten aus dem zigfach von der Fachwelt kritisierten deutschen Belastungsmessnetz. Die hierzulande festgestellten Nitratwerte sind risikoorientiert erhoben worden – also dort, wo hohe Werte erwartet wurden. Somit bilden die deutschen Werte anders als in den anderen EU-Ländern nicht den Landesdurchschnitt ab. Zudem ist es nicht so, dass nur bzw. insbesondere viehstarke Regionen hohe Nitratwerte aufweisen.

 

Egal: Hauptsache die Schlagzeile steht, um saftige Statements einholen. Hier setzt sich die Grünen-Bundestagsabgeordnete Bärbel Höhn ´perfekt´ in Szene Die Massentierhaltung versaut uns das Grundwasser, erklärte Höhn gegenüber WDR und NDR, auch das sei ein Preis für das Billigschnitzel.

Lieber WDR und NDR: Vielen Dank für dieses Glanzstück investigativer Recherchearbeit. Nächstes Mal bitte alle Fakten auf den Tisch!


Hier finden Sie den Beitrag "Gülle im Glas" von WDR und NDR

Umwelteinträge durch die Landwirtschaft: EU macht Druck

EU-Kommission verklagt Deutschland wegen zu hoher Nitratbelastung

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