29.12.2016rss_feed

Nitratbericht 2016: Kaum Veränderungen im Grundwasser

Gülleausbringung mit dem Schleppschlauch vor einem Schweinestall

Im Jahr 2016 hat die Bundesregierung ein neues Messnetz für die Nitratgehalte im Grundwasser ausgewertet. Trotz der erhöhten Anzahl von Messstellen wurden jedoch nur geringe Änderungen verzeichnet.

 

Neues Messnetz für breitere Gebietsabdeckung

In dem Ende Dezember offen gelegten Nitratbericht 2016 wurde erstmals mit einem neuen und deutlich erweiterten Messnetz für die Grundwasserbelastung gearbeitet. Die Messstellen wurden von bisher 162 auf nun knapp 700 erhöht, verteilt über das gesamte Bundesgebiet.

 

Grenzwertüberschreitungen sinken

Durch die Erweiterung des Messnetzes sinkt der Anteil der Messstellen, die den Grenzwert von 50 mg/l Nitrat überschreiten, deutlich. Im Zeitraum von 2012 bis 2014 überschritten 28 Prozent der Messstellen den Grenzwert, während es im vorigen Zeitraum 2008 bis 2011 noch etwa 50 Prozent waren.

Kaum Veränderungen der Nitratbelastung im Grundwasser

Die Nitratbelastung im Grundwasser hat sich kaum verändert. Rund 40 Prozent der Messstellen weisen in den beiden Beobachtungszeiträumen gleiche Nitratgehalte auf. Bei 33 Prozent der Messstellen wurden abnehmende, bei 27 Prozent zunehmende Nitratkonzentrationen verzeichnet. Laut Bundesregierung ist bundesweit keine Verminderung der Nitratbelastung des Grundwassers im Vergleich der beiden letzten Berichtszeiträume zu erkennen. Schlussfolgernd sei keine Verschlechterung, aber auch nur eine geringfügige Verbesserung zu erkennen.

Die ISN meint:

Die Erweiterung des Messnetzes ist grundsätzlich positiv zu bewerten, die bisher existierende Schieflage wurde beseitigt und nun können detailliertere Analysen und Vergleiche durchgeführt werden. Dass keine Verschlechterung der Nitratkonzentrationen eingetreten ist, zeigt, dass sich die Landwirte ihrer Verantwortung gegenüber dem Wasserschutz bewusst sind und die getroffenen Maßnahmen greifen.

Mit der Novellierung der Düngeverordnung im nächsten Jahr werden sicherlich weitere Verbesserungen der Nitratwerte eintreten. Denjenigen, die mit Gülle und Gärresten nicht ordnungsgemäß umgehen, muss das Handwerk gelegt werden. Jedoch darf es bei der Novellierung zu keiner Überregulierung kommen und faule Kompromisse müssen vermieden werden. Trotz aller Diskussion um die Nitratbelastung müssen die Landwirte auch zukünftig die Möglichkeit haben, Pflanzen ordnungsgemäß und ohne überzogene bürokratische Auflagen zu düngen.


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