22.05.2025rss_feed

Tierseuchenrisiko: FLI-Präsidentin Kühn fordert größeres Augenmerk auf Kleinsthaltungen

Christa Kühn ©FLI

Christa Kühn ©FLI

FLI-Präsidentin Christa Kühn warnt vor einem erhöhtem Seuchenrisiko durch zahlreiche Kleinsthalter, die oft kein wirtschaftliches Interesse an ihren Beständen haben. Auch Hobbyhalter sind verpflichtet, Maßnahmen zur Seuchenabwehr zu ergreifen. Prof. Kühn betont die Bedeutung hoher Biosicherheitsstandards in professionellen Großbetrieben und fordert eine verstärkte Aufklärung kleiner Betriebe. Angesichts von MKS, Blauzunge, ASP und Vogelgrippe bleibt weiterhin höchste Vorsicht geboten, berichtet Agra Europe.

 

Besorgt äußert sich die Präsidentin des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Prof. Christa Kühn in einem Interview im Agra Europe, über die Risiken für die Biosicherheit, die von Klein- und Hobbyhaltungen ausgehen.

 

Aufklärung von Hobbyhaltern verstärken

Während vor allem im Bereich Geflügel und Schweine große, professionell geführte Bestände einen hohen Schutz vor Tierseuchen gewährleisteten, sei Klein- und Hobbyhaltern ohne wirtschaftliches Interesse oft nicht bewusst, dass sie Vorkehrungen treffen müssten, sagt die Wissenschaftlerin im Interview. Sie fordert eine gezielte Aufklärung von Hobbyhaltern. Ihnen müsse klar sein, dass auch sie Unternehmer im Sinne des Tiergesundheitsgesetzes seien und Pflichten zu erfüllen hätten.

 

MKS weiterhin im Blick haben

Kühn zeichnet ein nüchternes Bild der gegenwärtigen Tierseuchenlage in Deutschland. Sie fordert weiterhin Wachsamkeit im Hinblick auf die Maul- und Klauenseuche (MKS). Der Diagnostik komme eine große Bedeutung zu, da die Krankheit klinisch kaum von der Blauzungenkrankheit zu unterscheiden sei. Die FLI-Präsidentin rechnete damit, dass sich die Blauzungenkrankheit weiter nach Süden und Südosten ausbreiten wird und ruft dazu auf, Rinder zu impfen.

 

Besorgnis über ASP-Ausbrüche in Hessen

Besorgt zeigt sich Kühn von einer hohen Zahl an positiven Befunden von Erregern der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in Teilen von Hessen. Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Es gelte zu verhindern, dass die ASP Schweinehochburgen wie Hohenlohe erreicht. Die Vogelgrippe stuft die FLI-Präsidentin als ganzjährige Krankheit ein. Sie warnt vor den Gefahren, die mit einem Übertritt des Geflügelpestvirus auf Säugetiere verbunden sein können.


ASP-Lage bei Wildschweinen in Deutschland bleibt angespannt

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