10.10.2019rss_feed

Thüringer Allgemeine bestätigt Klöckner-Drohung zu Strafzahlungen

Die Thüringer Allgemeine hat gegenüber der ISN bestätigt, dass das Zitat der Ministerin im Bericht korrekt wiedergegeben wurde.

Die Thüringer Allgemeine hat gegenüber der ISN bestätigt, dass das Zitat der Ministerin im Bericht korrekt wiedergegeben wurde.

Die Thüringer Allgemeine hat heute das Klöckner-Zitat, in dem die Bundeslandwirtschaftsministerin vor Landwirten in Thüringen mit der Kürzung der sozialen Leistungen im Falle von EU-Strafzahlungen droht, gegenüber der ISN bestätigt. Ministerin Julia Klöckner hatte das Zitat als falsch dargestellt.

ISN: Der Ton macht die Musik. Es ist menschlich, sich auch einmal im Eifer des Gefechts im Ton zu vergreifen, dann muss man aber dazu stehen und sich ggf. für eine verbale Entgleisung entschuldigen.

 

Rückblick auf das Geschehen

In der vergangenen Woche hatten wir Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner für eine Aussage kritisiert, die sie vor Landwirten in Thüringen getroffen hat. Nach einem Zitat aus der Zeitung Thüringer Allgemeine drohte sie unverhohlen mit der Kürzung der Zuschüsse zu den landwirtschaftlichen Sozialkassen, falls es zu Strafzahlungen aufgrund unzureichender Einhaltung der Nitratrichtlinie aus Brüssel kommt. Wörtlich wurde sie zitiert: …, und die ziehe ich dann ab von den jährlichen 4,1 Milliarden Euro, die zur Zeit für die soziale Sicherung der Landwirte bereitstehen.

Durch uns mit dem Vorwurf der Aussage konfrontiert reagierte Sie noch am vergangenen Wochenende auf Twitter mit der Aussage Liebe ISN, der angeblich zitierte Satz ist falsch, ich war dabei – meine Mitarbeiter auch! Grundsätzlich: Strafzahlungen wären ein Problem auch für den Agrarhaushalt, wir wollen Strafzahlungen abwenden, um Gelder für die Bauern – wie zB berechtigte Sozialleistungen – zu schützen. Agra-Europe meldete daraufhin in dieser Woche Klöckner widerspricht ISN beim Thema Strafzahlungen

 

Thüringer Allgemeine bestätigt das Klöckner-Zitat

Wir wollten unsererseits Klarheit und haben direkt bei der Thüringer Allgemeine nachgefragt. Nachdem die Antwort der Redaktion zunächst auf sich warten ließ, kam heute die eindeutige Bestätigung der Redaktion: Die Redakteurin beharrt auf dem Zitat der Ministerin. Zudem sei dieses auch von dritter Seite bestätigt worden. Damit steht die Aussage der Redaktion und einzelner Zeugen gegen die Aussage von Ministerin Klöckner.

Die ISN meint:

Eine Ministerin muss dazu stehen, was sie gesagt hat und darf eine fehlgeleitete Formulierung nicht als Falschzitat wegdiskutieren. Dabei gehen Zitat und Dementi inhaltlich nicht einmal auseinander – Strafzahlungen und Agrarhaushalt hängen zusammen. Der Ton macht aber die Musik! Es besteht schon ein erheblicher Unterschied zwischen der Drohung, die Strafzahlungen dann bei den Mitteln, die jährlich für die Sozialleistungen bereitstehen, abzuziehen und der Erklärung, die berechtigten Sozialleistungen schützen zu wollen. Es ist menschlich, sich auch einmal im Eifer des Gefechts im Ton zu vergreifen, dann muss man aber dazu stehen und sich ggf. für eine verbale Entgleisung entschuldigen. Die Schuld auf andere abzuwälzen ist genauso inakzeptabel, wie die nun bestätigte Drohung gegen die Bauern.


Inakzeptabel: Klöckner droht mit Kürzung der landwirtschaftlichen Sozialkassen

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