21.07.2022rss_feed

Preisdruck: Weiter Hauspreise am Schlachtschweinemarkt

Die VEZG-Notierung für Schlachtschweine verblieb gestern auf einem Niveau von 1,85 €/kg SG, die drei großen Schlachtunternehmen zahlen jedoch nur 1,75 €/kg SG für nicht vertraglich gebundene Schweine.

Die VEZG-Notierung für Schlachtschweine verblieb gestern auf einem Niveau von 1,85 €/kg SG, die drei großen Schlachtunternehmen zahlen jedoch nur 1,75 €/kg SG für nicht vertraglich gebundene Schweine.

Am gestrigen Mittwoch blieb die Schlachtschweinenotierung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch unverändert bei 1,85 €/kg SG stehen. Allerdings zahlen die drei großen deutschen Schlachtunternehmen weiterhin Hauspreise für nicht vertragsgebundene Schweine, die deutlich unter diesem Niveau liegen.

 

Schon in der Vorwoche zahlten die Schlachtunternehmen Tönnies und Vion 1,75 €/kg SG für nicht vertragsgebundene Schweine, bei Westfleisch waren es 1,80 €. In dieser Woche zahlen alle drei 10 Cent weniger als die VEZG-Notierung, also 1,75 €. Als Gründe für den Preisdruck werden von Marktbeteiligten in diesen Tagen die eingeschränkten Exportmöglichkeiten für Schweinefleisch, eine schwache Inlandsnachfrage insbesondere während der Ferienzeit und eine damit einhergehende schwierige Fleischvermarktung genannt.

Auffällig ist, dass der Preisdruck seit der Ankündigung von ALDI, die Verbraucherpreise für zahlreiche Schweinefleischartikel zu senken, besonders hoch ist. Dass ein so großer Preisdruck bei einem historisch niedrigen Angebot an Schlachtschweinen herrscht, ist durchaus außergewöhnlich. In der vergangenen Woche wurden mit ca. 734.000 Schweinen ca. 8,6 % weniger Schweine geschlachtet als in der gleichen Woche des Vorjahres. Durch die Hitzewelle und das damit einhergehende langsamere Wachstum der Tiere dürften die Schlachtzahlen in der laufenden Woche nochmals niedriger ausfallen.

 

Stabile bis leicht steigende Preistendenzen in der EU

In den übrigen EU-Ländern befinden sich die Schlachtschweinenotierungen in einem stabilen bis teilweise sogar leicht ansteigenden Trend. In Spanien und Frankreich legten die Schweinepreisnotierungen nach dem ISN-Schweinepreisvergleich in den letzten 2 Wochen um korrigierte 4 bzw. 5 Cent zu und bauen Ihren Vorsprung auf die deutsche Notierung damit weiter aus. Es wird insgesamt von weiterhin stetig verlaufenden Exporten aus der EU in Drittländer berichtet, auch wenn die Lieferungen nach China deutlich geringer als im Vorjahr ausfallen. Vor allem in Spanien und Dänemark wird Woche für Woche auf mehr Lieferaufträge aus China gehofft, bisher blieben diese Hoffnungen aber unerfüllt.

 

Die ISN meint:

Dass die drei großen Schlachtunternehmen in dieser Woche erneut Hauspreise zahlen, ist ein weiterer Schlag gegen die Schweinehalter, die ohnehin schon viel zu lange enorme Verluste einfahren. Gerade in dieser Situation sollten die Schlachtunternehmen nicht den einfachen Weg gehen, den Preisdruck des Lebensmitteleinzelhandels nach unten in der Wertschöpfungskette weiterzugeben. Allein schon die Zahl der Betriebsaufgaben zeigt doch ganz deutlich, wie ernst die Situation in der deutschen Schweinehaltung ist. Stattdessen wäre es dringend notwendig, den Lebensmitteleinzelhändlern Paroli zu bieten, so dass Schweinemäster und Ferkelerzeuger endlich aus der Verlustzone kommen.


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