19.04.2018rss_feed

Positionspapier aus Landwirtschaft und Tiermedizin zur Lokalanästhesie bei der Ferkelkastration in Deutschland

19 Institutionen, Unternehmen und Einrichtungen haben das Positionspapier unterzeichnet

19 Institutionen, Unternehmen und Einrichtungen haben das Positionspapier unterzeichnet

Neunzehn wissenschaftliche Einrichtungen, Beratungsorganisationen sowie Unternehmen und Organisationen aus der Tiermedizin und Landwirtschaft (u.a. der ISN) haben nun ein Positionspapier veröffentlicht. In diesem fordern sie konkrete Maßnahmen, um die Lokalanästhesie zur wirksamen Schmerzausschaltung bei der Ferkelkastration als Alternative voranzutreiben.

 

Lokalanästhesie kann wirksame Schmerzausschaltung gewährleisten

Das nun veröffentlichte Positionspapier geht auf einen wissenschaftlichen Austausch von verschiedenen Vertretern aus Wissenschaft, Bundes- und Landesbehörden, sowie der Wirtschaft und berufsständiger Organisationen Ende Januar an der Ludwig-Maximilians-Universität in München zurück. Die ISN hat ebenfalls an dem Austausch teilgenommen. Die Beteiligten sahen es aufgrund vielfältiger praktischer und handelstechnischer Hemmnisse der Alternativen (Ebermast, Immunokastration und Vollnarkose) zur betäubungslosen Ferkelkastration als notwendig an, über die Lokalanästhesie als weitere Alternative zu diskutieren. Nach dem derzeitigen Kenntnistand sollte die Lokalanästhesie eine wirksame Schmerzausschaltung im Operationsgebiet gewährleisten können. Dies legen sowohl Studien aus der Tiermedizin als auch Humanmedizin nahe, so eine zentrale Aussage im Positionspapier.

 

Folgende Schritte sind zeitnah umzusetzen

  • Obwohl der Wirkstoff Procain in Deutschland für die Anwendung beim Schwein zugelassen ist und zur Lokalanästhesie durch den Tierarzt eingesetzt werden kann, sollten trotzdem zeitnah weitere Wirkstoffe für die Lokalanästhesie untersucht werden, die eine weitere Verbesserung erwarten lassen.
  • Die Beurteilung der zu prüfenden Wirkstoffe sollte im Vergleich zu bereits anerkannten Verfahren erfolgen. Idealerweise sollen sie zu einer Verbesserung führen.
  • Eine Indikationserweiterung für Procain ist eine Maßnahme, die der Anwendung in der Praxis entgegenkommt (mögliche Anwendung durch den Landwirt). Die tierärztlichen Standesvertreter und Organisationen sehen Möglichkeiten, diese Maßnahme zukünftig mitzutragen.
  • Ziel ist es, umsetzbare Lösungen bis Ende 2018 zu realisieren. Sollte das trotz der umfangreichen Bemühungen in den aufgezeigten Schritten nicht gelingen, ist eine Übergangslösung unumgänglich.

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