Mal wieder Hendricks – Mit Ideologie gegen die Schweinehaltung
Hendricks will weniger Schweine in Deutschland und Export einschränken. ISN: Hat die Bundesumweltministerin nichts gelernt? Von einem Konsens mit der Landwirtschaft ist Ministerin Hendricks Lichtjahre entfernt.
Zu viel Export
Deutschland muss kein Fleisch für chinesische Kühlschränke produzieren
, wird Bundesumweltministerin Barbara Hendricks gestern in einem Interview der Neuen Osnabrücker Zeitung
(NOZ) am Rande der Grünen Woche zitiert. Es sei keine tragfähige Lösung, jeden chinesischen Kühlschrank mit Schweinefleisch aus Deutschland
zu versorgen. In Deutschland würden in einigen Regionen zu viele Tiere gehalten, das führe natürlich auch zu einer Belastung der Umwelt
, wird Hendricks im Interview weiter zitiert. Dazu kommt ihre Forderung, die Tierzahlen müssten reduziert werden.
Keine großen Ställe
Kritik übte Hendricks im NOZ-Interview auch daran, dass ihr Gesetzesvorschlag zur Eindämmung von Riesenställen
nicht umgesetzt worden sei. Das Landwirtschaftsministerium hat das in der vergangenen Legislaturperiode blockiert, aber das muss ja nicht so bleiben,
so Hendricks. Wenige Tage zuvor hatte die Umweltministerin im Rahmen eines Agrarkongresses, der von ihrem Haus organisiert wurde, für einen Gesellschaftsvertrag mit der Landwirtschaft geworben. Nur mit einem solchen Konsens können wir die Umwelt- und Akzeptanzprobleme der Landwirtschaft lösen und gleichzeitig den Landwirtinnen und Landwirten eine sichere Zukunft geben,
heißt es in einer Verlautbarung des Bundesumweltministeriums.
Die ISN meint:
Hat die Bundesumweltministerin nichts gelernt? Oder kommt sie nicht aus ihrer ideologischen Haut und will gar nichts lernen? Oder ist es Trotz, weil ihre eigenen Projekte gescheitert sind? Ihr Ziel, die Schweinehaltung in Deutschland zu reduzieren, ist nicht neu. Dabei scheint ihr jede passende
Argumentation recht. Wie oft haben wir ihr schon zu erklären versucht, dass auch dann Schweinefleisch nach China exportiert würde, wenn hierzulande nur halb so viele Schweine erzeugt würden? Denn ein großer Teil des Schweinefleischexportes nach China besteht aus Teilstücken, die hierzulande nicht oder kaum auf den Teller kommen. Es geht also um die möglichst weitgehende Verwertung des Schweins. Genau das ist Nachhaltigkeit Frau Hendricks! Die Bundesumweltministerin sollte die Hausaufgaben im eigenen Zuständigkeitsbereich erledigen, statt ständig im Ressort des Landwirtschaftsministers zu wildern. Und wie die Bundesumweltministerin mit Fakten und insbesondere auch mit den Bauern umgeht, hat sie ja bereits Anfang 2017 mit ihren Bauernregeln offenkundig gezeigt. Von einem Konsens mit der Landwirtschaft ist Ministerin Hendricks jedenfalls weiterhin Lichtjahre entfernt.