Krisengipfel der Agrarminister zum Schweinestau: ISN fordert schnelle Nothilfe und abgestimmtes Vorgehen
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat die Agrarminister der Bundesländer zum heutigen digitalen Krisengipfel zum Thema Schweinestau eingeladen. Dort soll über Nothilfe-Maßnahmen für die Schweinehalter beraten werden.
Hintergrund ist die akute Notlage, in der sich die deutschen Schweinehalter aufgrund der Corona-Pandemie befinden.
Die ISN fordert schnelle und unbürokratische Corona-Nothilfen für Schweinehalter analog zu anderen Wirtschaftsbereichen sowie eine Abstimmung der Maßnahmen zur Lösung des Schweinestaus.
>> Update nach dem Krisengipfel: Positive Signale, aber keine konkreten Beschlüsse.
ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack erläutert dazu: Die heutige Abstimmung der deutschen Agrarminister ist richtig und wichtig. Es ist allerhöchste Eisenbahn! Für die deutschen Schweinehalter ist die aktuelle Lage ruinös und existenzbedrohend. Denn sie haben bereits heute schon Erlöseinbußen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro, allein durch die Corona-Pandemie, zu verzeichnen. In diesem Jahr kam es hauptsächlich durch die Bekämpfungsmaßnahmen der Corona-Pandemie, aber auch den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland für die deutschen Schweinehalter knüppeldick. Die Schweinehalter sind durch den entstandenen Schweinestau und die Absatzprobleme beim Schweinefleisch unverschuldet in die katastrophale Notlage geraten. In den einzelnen Bundesländern ist in den vergangenen Wochen viel passiert und viel möglich gemacht worden, um die Lösung des Schweinstaus voranzutreiben. Für die Schweinehalter ist es enorm wichtig, dass die Maßnahmen nun weiter verzahnt werden und einheitlich zur Anwendung kommen. In den vergangenen Monaten haben wir immer wieder auf die Notlage der Schweinehalter aufmerksam gemacht und Unterstützung gefordert. Es ist allerhöchste Zeit, dass nun kurzfristig auch Corona-Nothilfen für Schweinehalter analog zu anderen Wirtschaftsbereichen auf den Weg gebracht werden. Eine Förderung der Privaten Lagerhaltung (PLH), wie sie aktuell auch diskutiert wird, ist hingegen nicht sinnvoll, weil diese zu keiner schnellen finanziellen Entlastung der Schweinehalter führt – im Gegenteil, Erfahrungen aus der Vergangenheit haben gezeigt, dass die PLH eine Markterholung sogar verzögert.