05.11.2018rss_feed

Koalition bringt Fristverlängerung für betäubungslose Ferkelkastration in Bundestag ein

Die angestrebte zweijährige Verlängerung für das Verbot der betäubungslosen Kastration soll in dieser Woche in den Bundestag eingebracht werden. Am Mittwoch soll ein entsprechender Entwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes vom Bundeskabinett beschlossen werden.

 

Ziel der Verlängerung der Übergangsfrist sei es, die Voraussetzung für die Anwendung der bestehenden schmerzfreien Methoden zur Ferkelkastration durch die Sauenhalter zu schaffen und dadurch eine Strukturveränderung in der Schweinehaltung und das Einbrechen der Ferkelproduktion in Deutschland zu vermeiden, heißt es in der Begründung. Eine letztmalige Verlängerung der Übergangsfrist bis längstens 31. Dezember 2020 sei unumgänglich, berichtet Agra Europe.

 

Noch viele Baustellen

Die Bundesregierung wird zur Durchführung von Aufklärungskampagnen aufgefordert, um eine größere Akzeptanz der alternativen Verfahren zur betäubungslosen Ferkelkastration bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern herzustellen. Die arzneimittelrechtliche Zulassung von Tierarzneimitteln für die Betäubung sei prioritär zu bearbeiten. Isofluran müsse für die Inhalations-Narkose unverzüglich flächendeckend zur Verfügung stehen. Zudem soll die Regierung darauf hinwirken, dass bis zum 30. Juni 2019 die Anschaffung von Narkosegeräten für die Ferkelerzeuger möglich ist.

 

Schulungsprogramm für Landwirte bis Mitte nächsten Jahres

Bis Mitte nächsten Jahres sollen in Abstimmung mit den Tierärzten Schulungsprogramme für die Landwirte zur Durchführung der verschiedenen alternativen Verfahren und Methoden zur betäubungslosen Ferkelkastration erstellt und ab 1. September 2019 angeboten werden können. Zudem soll die Regierung dem Ernährungsausschuss über die Fortschritte zur Einführung alternativer Verfahren und Methoden zur betäubungslosen Ferkelkastration berichten.

 

Die ISN meint

Der nächste wichtige Schritt für eine Fristverlängerung zum Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration ist getan. Ein Durchbruch ist damit allerdings immer noch nicht zu vermelden. Der weitere Weg bleibt steinig, umso wichtiger ist es nun, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen und die Steine gemeinsam aus dem Weg räumen.


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