Kastenstandhaltung: Niedersachsens Bundesratsinitiative auf Oktober vertagt
Die von Niedersachsen eingebrachte Bundesratsinitiative zur Kastenstandhaltung von Sauen im Deckzentrum soll nun doch nicht wie ursprünglich angekündigt in der nächsten Bundesratssitzung am 22. September zur Abstimmung kommen. Der Agrarausschuss der Länderkammer sprach sich heute dafür aus, die Entschließung zu vertagen.
Weitere Diskussionen frühestens ab Mitte Oktober
Eine Probeabstimmung habe zuvor ergeben, dass die Vorlage aus Niedersachsen aller Voraussicht nach keine Mehrheit im Plenum erhalten würde, berichtet Agra Europe. Nunmehr werde sich der Ausschuss frühestens Mitte Oktober und damit nach der niedersächsischen Landtagswahl mit der Vorlage befassen.
Hintergrund: Niedersächsische Bundesratsinitiative und Eckpunktepapier aus Berlin
Mitte August hatte Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer eine Bundesratsinitiative zur Haltung von Sauen im Deckzentrum vorgestellt. Demnach dürfen Sauen im Deckzentrum mit Ausnahme einer Dauer von fünf bis acht Tagen während der Rausche und Besamung nur noch in Gruppen gehalten werden. Während für Neu- und Umbauten diese Regelung sofort gelten soll, ist für bestehende Ställe eine Übergangsfrist von zehn bis maximal 15 Jahren vorgesehen. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt legte seinerseits ein eigenes Eckpunktepapier vor. Dieses hat ebenfalls die Verkürzung der Haltung im Kastenstand auf maximal acht Tage zum Ziel. Im Eckpunktepapier ist von einer Übergangszeit von zehn bis 17 Jahren die Rede.
Die ISN meint:
Aufgehoben ist nicht aufgeschoben. Wir hätten uns gewünscht, dass im Sinne der Planungssicherheit der Betriebe schneller über die Thematik diskutiert und entschieden wird. Mit dem Aufschub des Antrages bis nach den Wahlen im Bund und in Niedersachsen kommt es möglicherweise auch zum Personalwechsel in den entscheidenden Gremien und ggf. zu weiteren Verschiebungen. Trotz alledem ist es aber gut, dass Bewegung in das Thema der Haltung der Sauen im Deckzentrum gekommen ist, um den Sauenhaltern zeitnah Rechts- und Planungssicherheit zu schaffen.
