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Junge ISN bei der Rügenwalder Mühle - Wandel in allen Branchen unaufhaltsam

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Ein Thema, das die Gesellschaft bewegt. Fleisch oder Fleischersatz? Für die Junge ISN ein Grund, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die Rügenwalder Mühle fährt seit etwa drei Jahren zweigleisig und produziert neben den Fleischprodukten auch vegetarische Fleischersatzprodukte – das hat sich die Junge ISN im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung genauer angeschaut.

Standhaft bleiben in stürmischen Zeiten

Die Rügenwalder Mühle, die 1834 in Pommern gegründet wurde und inzwischen in Bad Zwischenahn ansässig ist, stellt sich mit ihren Produkten den verschiedensten Ansprüchen der Gesellschaft. Mit 220 festangestellten Mitarbeitern wurde 2016 ein Umsatz von etwa 206 Millionen Euro erwirtschaftet. Seit 2014 hat sich die Ausrichtung des Unternehmens verändert, nun gilt das Motto Nischen suchen mit beweisbaren Versprechen. Seitdem werden vegetarische Fleischersatzprodukte produziert, die mittlerweile etwa 25 Prozent der Gesamtproduktion von 500 Tonnen pro Woche ausmachen. Laut Aussagen vom Aufsichtsratsvorsitzenden der Rügenwalder Mühle, Christian Rauffus, ist die Rügenwalder Mühle im Veggie-Segment Marktführer in Deutschland. Auch in die Bioproduktion ist die Rügenwalder Mühle im Sommer dieses Jahres eingestiegen. Mit den verschiedenen Standbeinen will sich die Rügenwalder Mühle für die Zukunft breit aufstellen und sich von anderen mittelständischen Unternehmen differenzieren.

 

Fleischfreie Wurst ist wie koffeinfreier Kaffee oder alkoholfreies Bier

Die Marke Rügenwalder Mühle habe eine hohe Anziehungskraft auf Konsumenten, so Rauffus. Trotz dessen gelinge es nicht, den Konsumenten mehr Fleisch bzw. Wurst zu verkaufen. Ich kann über Wurst kein Argument bringen, was beim Konsumenten zieht, so Rauffus. Für ihn ist die fleischfreie Wurst mit koffeinfreiem Kaffee oder alkoholfreiem Bier zu vergleichen – der Konsument mag die ursprünglichen Produkte zwar, möchte aber seinen Konsum aus gesundheitlichen oder umweltbedingten Gründen reduzieren. Es hätte dieses Unternehmen nicht so lange gegeben, wenn wir nicht so viel neues gemacht hätten, erklärt Rauffus. Der Innovationsquotient des Unternehmens liege aktuell bei etwa 20 Prozent - das bedeutet: 20 Prozent der von der Rügenwalder Mühle verkauften Produkte, hat es im Vorjahr noch nicht gegeben. Warum die hohe Innovationsbereitschaft? In den nächsten 5-10 Jahren wird sich entscheiden, ob es die Rügenwalder Mühle in 100 Jahren noch gibt. Wenn wir nicht schnell und konsequent handeln, fragt irgendwann einer: ‚Wo wart ihr als die Menschen sich gesünder ernähren wollten?‘, ‚Warum habt ihr nur an Wurst aus Tier gedacht, als der Veggie-Boom losging?‘ und ‚Warum habt ihr die Chance nicht genutzt als ganz Europa – die ganze Welt – vegetarische Produkte haben wollte?‘ argumentiert Christian Rauffus.

Weiterhin geht die Rügenwalder Mühle davon aus, dass neben Fleischersatz, Fleisch und Wurst zukünftig wieder wertiger werden und somit Tierwohl, Bio und eine regionale Herkunft wieder eine größere Rolle spielen. Aus dem Grund gab Christian Rauffus den jungen Schweinehalter mit auf den Weg, sich weiterhin mit den Wünschen und Forderungen der Gesellschaft auseinanderzusetzen und sich für die Zukunft breit aufzustellen.


Junge ISN Mitgliederversammlung – Betriebliche Weiterentwicklung nur mit Bedacht

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