04.11.2021rss_feed

ISN-Mitgliederversammlung 2021

Viele Schweinehalter haben sich auf den Weg nach Münster gemacht. ©ISN

Viele Schweinehalter haben sich auf den Weg nach Münster gemacht. ©ISN

Strukturbruch in der Schweinehaltung - Ampel-Parteien stehen nun in der Verantwortung, die Verlagerung ins Ausland zu stoppen

Münster, 04. November 2021. Die Schweinehaltung in Deutschland steckt tief in der Strukturkrise. Neben der aktuell finanziell desaströsen Lage sind die Summe immer wieder neuer Auflagen, die fehlende Perspektive und die mangelnde Planungssicherheit verant­wortlich dafür, dass mehr als die Hälfte der Schweinehalter beabsichtigt, in den nächsten Jahren auszusteigen.

Die ISN fordert deshalb von den drei Ampel-Parteien in Berlin, jetzt in ihren Koalitionsverhandlungen den Rahmen für Planungssicherheit und Perspektive für Schweinehalter zu schaffen. Ein Umbau der Schweinehaltung geht nur, wenn gleichzeitig für machbare Lösungen gesorgt wird. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, schreitet die Verlagerung der Tierhaltung ins Ausland immer schneller fort.

 

Es brennt lichterloh in der Schweinehaltung! So beschreibt der Vorsitzende der ISN – Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands Heinrich Dierkes die aktuelle Situation auf der heutigen Mitglieder­versammlung der ISN in Münster. Den Schweinehaltern macht die katastrophal schlechte Marktsituation – unter anderem hervorgerufen durch die Corona-Lage und die Afrikanische Schweinepest – arg zu schaffen.


Heinrich Dierkes fordert die Ampel-Partein auf, jetzt Verantwortung zu übernehmen und für umfassende Lösungen für die Schweinehalter zu sorgen

Heinrich Dierkes fordert die Ampel-Partein auf, jetzt Verantwortung zu übernehmen und für umfassende Lösungen für die Schweinehalter zu sorgen

Dass so viele Schweinehalter aufhören, sei aber insbesondere eine Folge der fehlenden Planungssicherheit und Perspektive und des fehlenden Rückhalts von Seiten der Politik. Dies war auch ein zentrales Ergebnis einer ISN-Umfrage, bei der jüngst über die Hälfte der gut 1000 teilnehmenden Schweinehalter angab, aus der Schweinehaltung aussteigen zu wollen.

 

Deshalb richtet der ISN-Vorsitzende seine Forderung explizit an alle drei designierten Regierungsparteien in Berlin, nun für umfassende Lösungen für die Schweinehalter zu sorgen. Wer sich Aufbruch und Erneuerung auf die Agenda schreibt und den Umbau der Tierhaltung fordert, der muss auch gleichzeitig umfassende Lösungen dafür liefern, wie die Schweinehalter das umsetzen können – fachlich wie auch wirtschaftlich, so Dierkes.

 

Viel zu lange hätten sich die verschiedenen Parteien und Ministerien, wo es nur ging, gegenseitig Sand ins Getriebe gestreut. Hier müssten sich auch alle Ampel-Parteien – sei es im Rahmen ihrer Regierungsbeteiligung im Bund oder auch in einzelnen Bundesländern an die eigene Nase fassen. Die Leidtragenden seien so die Schweinehalter gewesen. Es geht um viel – es geht darum, dass Schweinefleisch auch zukünftig noch in Deutschland unter den hohen hiesigen Standards erzeugt und nicht aus anderen Ländern mit geringeren Erzeugerstandards importiert wird, mahnt Dierkes.


Mehr Informationen zum Hintergrund lesen Sie in unserem Faktenpapier zur Schweinehaltung in Deutschland:


Die Ergebnisse der ISN-Umfrage zur Zukunft der Schweinehaltung finden Sie hier

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