Initiative Tierwohl zieht Jahresbilanz
Ein Jahr nach dem Start der Initiative Tierwohl (ITW) zieht das Bündnis aus LEH, Fleischwirtschaft und Landwirtschaft nun anlässlich der Internationalen Grünen Woche in Berlin Bilanz. Mit der Aufnahme von rund 2.000 schweinehaltenden Landwirten kamen die Tierwohl-Maßnahmen bereits im ersten Jahr gut 12 Millionen Schweinen zugute
, heißt es in einer Pressemeldung der Initiative.
Wie viele Nachrücker von der Warteliste?
Die Initiative lässt in der Meldung verlauten, dass erste Betriebe von der Warteliste in 2016 nachrücken können. Die ITW spricht in diesem Zusammenhang von mehreren Hundert Betrieben
, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Die dafür benötigten Mittel stammen unter anderem von neuen Partnern und frei werdendem Budget, das für Betriebe reserviert war, die die Audits nicht bestanden haben
, heißt es weiter. Auch im Jahr 2016 werden für weitere Mittel Gespräche mit weiteren Handelsunternehmen sowie Unternehmen anderer Branchen fortgeführt.
ITW weiter auf Partnersuche
Die teilnehmenden Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels zahlen – wie vereinbart – nach wie vor vier Cent pro verkauftem Kilogramm Fleisch an die ITW, so kamen im ersten Jahr rund 85 Millionen Euro zur Ausschüttung an Nutztierhalter zusammen. Bisher konnte vertraglich versichert nur die Wasgau AG als weiteres Mitglied gewonnen werden – die ITW zeigt sich jedoch zuversichtlich, den Kreis der Partner 2016 um weitere Unternehmen auch aus der Systemgastronomie und dem Fleischerhandwerk erweitern zu können.
Zukunft bleibt spannend
Einig sind sich die Teilnehmer laut ITW über die Fortführung des Bündnisses bis 2021 und darüber hinaus. Die genaue finanzielle und inhaltliche Ausgestaltung inklusive einer Auswertung der Schlachtbefunddaten, der Weiterentwicklung der Kriterien und der Möglichkeit, mehr Landwirte aufzunehmen, werden derzeit erarbeitet.
Die ISN meint:
Die ISN unterstützt weiterhin konstruktiv die Initiative Tierwohl und den damit eingeschlagenen Weg. Die Schweinehalter haben durch Ihre große Teilnahmebereitschaft ein beeindruckendes Zeichen gesetzt. Auch wenn in Kürze wohl einige Hundert Betriebe
von der Warteliste nachrücken können, bleibt das Ziel: Alle Betriebe auf der Warteliste müssen einen Ausgleich für ihren Mehraufwand bekommen. Jetzt ist es an der Zeit, dass auch der Lebensmitteleinzelhandel ein Zeichen setzt und dafür die notwendigen Mittel bereit stellt.