Importstopp: Russland und EU verlängern Sanktionen
Auf viele Lebensmittel aus dem Westen werden die russischen Verbraucher weiter verzichten müssen. Sowohl die EU als auch Russland haben ihre Sanktionen verlängert.
Die EU hat am Dienstag offiziell die Verlängerung ihrer Sanktionen als Reaktion auf die illegale Annexion der Krim und Sewastopols bekannt gegeben. Die Wirtschaftssanktionen werden nun um 12 Monate bis zum Juni 2016 bestehen bleiben, heißt es in der Erklärung.
Als Reaktion auf die Verlängerung des EU-Embargos für die Krim, hat Russland am Mittwoch bekanntgegeben seine Sanktionen gegen die EU ebenfalls ein weiteres Jahr fortzusetzen.
Die ISN meint:
Keine guten Nachrichten für die deutschen Schweinehalter…
Export stockt – Unterstützung der Politik gefragt
Ein stockender Export der Schweinefleischexporte ist für die Entwicklung der Schweinepreise aktuell alles andere als ideal. Wie schon das Vorjahr ist auch 2015 vom russischen Importstopp für Schweinefleisch geprägt. Die weltweit größten Importeure führten insgesamt im ersten Quartal 2015 7,8 Prozent weniger Schweinefleisch ein als im Vorjahreszeitraum. Zu Buche schlägt Russland mit -57,1 Prozent, Japan -7,2 Prozent sowie China/ Honkong -4,7 Prozent. Vor allem in den Jahren 2012 und 2013 profitierte der Schweinemarkt in der zweiten Jahreshälfte vom florierenden Russlandexport, der den Markt zu Spitzenpreisen animierte. Dieser Effekt fällt zur Zeit weg.
Konkurrenz schläft nicht
Ein Lichtblick ist Südkorea mit einem Einfuhrplus von 30,1 Prozent bei Schweinefleisch. Positiv an dieser Stelle sind die Hinweise, dass der Importbedarf in China im laufenden Jahr steigen soll, denn aufgrund des Seuchengeschehens und der Abstockung kleinerer, chinesischer Sauenbestände wird mit einem Produktionsrückgang gerechnet, der durch Importe gedeckt werden muss. Hier ist dringend die deutsche Politik gefragt, nicht nur die formalen Voraussetzungen zu schaffen und weitere Exportmärkte mit Hochdruck kurzfristig zu erschließen.
Und die Konkurrenz schläft nicht! Spanien konnte im ersten Quartal beispielsweise seinen Export um 16 % ausbauen. Der Drittlandhandel legte sogar um 39 Prozent zu!