17.06.2014rss_feed

Gemeinsam gegen Antibiotikaresistenzen

Eine gemeinsame Strategie von Human- und Veterinärmedizinern im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen hat der Präsident des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte, Dr. Hans-Joachim Götz, angemahnt.

In einem Schreiben an die Bundesminister für Gesundgeit und Landwirtschaft, Hermann Gröhe und Christian Schmidt regte Götz einen Runden Tisch für lösungsorientierte Diskussionen an.

Kritik an organisierter Ärzteschaft

Götz kritisierte in seinem Schreiben die organisierte Ärzteschaft, die einem gemeinsamen Dialog bislang ablehnend gegenüberstehe. Man müsse endlich miteinander anstatt übereinander reden.

Hintergrund für den erneuten Dialogvorstoß des Tierärzteverbandes sei, dass die Verantwortung für die Resistenzlage in der Humanmedizin immer öfter allein dem Antibiotikaeinsatz in der Tiermast angelastet werde. Der durch das eigene Verschreibungsverhalten und die mangelnden Hygienemaßnahmen in deutschen Krankenhäusern verursachte Selektionsdruck und die Verbreitung von resistenten Bakterien würden dagegen von der Ärzteschaft mit keinem Wort erwähnt.

 

Behauptungen ohne belastbare Zahlen

Als jüngstes Beispiel dafür verwies der bpt auf die Entschließung des 117. Deutschen Ärztetages zum Thema Bekämpfung multiresistenter Keime. Darin werde behauptet, dass der Antibiotikaverbrauch in der Veterinärmedizin doppelt so hoch wie in der Humanmedizin sei, ohne dies mit zuverlässigen Daten zu belegen. Eine derart einseitige Darstellung, die notwendige Maßnahmen im eigenen Bereich vermissen und gleichzeitig den aktuellen Stand der Wissenschaft außer Acht lässt, kann nicht länger hingenommen und von der Politik ignoriert werden, betonte Götz. (Quelle: AgraEurope)


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... und "Kleine Mastbetriebe brauchen Antibiotikaeinsatz nicht zu melden"

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