16.06.2014rss_feed

Kleine Mastbetriebe brauchen Antibiotikaeinsatz nicht zu melden

Es bleibt dabei: Kleinere Mastbetriebe brauchen ihren Antibiotikaeinsatz nicht melden. Denn am vergangenen Freitag hat der Bundesrat der Tierarzneimittel-Mitteilungsdurchführungsverordnung zugestimmt, die vom Bundeslandwirtschaftsministerium vorgelegt wurde.

Die Forderung des Gesundheitsausschusses des Bundesrates nach deutlich niedrigeren Bestandsuntergrenzen für die Mitteilungspflichten erhielt keine Mehrheit. Deshalb müssen Betriebe, die nicht mehr als 250 Mastschweine halten, auch künftig keine Angaben über den Einsatz von Antibiotika machen. Damit bestätigte der Bundesrat den Vorschlag des Bundeslandwirtschaftsministerium s.

Remmel übt Kritik

Unterdessen hat sich NRW-Landwirtschaftsminister Johannes Remmel zu Wort gemeldet. Wie Topagrar berichtet, kritisierte der NRW-Minister in der Länderkammer die vorgesehenen Untergrenzen zur Meldepflicht. An sich dürfte es seiner Meinung nach keine Untergrenzen geben. In allen Betrieben mit gesundheitlichen Problemen, in denen Antibiotika eingesetzt würden, müsse darüber nachgedacht werden, ob es nicht auch anders geht sagt der Grünen Politiker in der Sitzung der Länderkammer. Remmel weiter: Es geht weniger um die absolute Menge an Antibiotika, sondern viel mehr um die Einstellung zur Tiergesundheit. Diskutiert werden müssten die Zusammenhänge zwischen der Tierhaltung und der Gesundheit der Tiere. Die Festlegung einer Untergrenze sei deshalb das falsche Signal an die Betriebe, so der Minister.

Die ISN meint:

Minister Remmel hat an dieser Stelle Recht. Die Festlegung einer Untergrenze ist in der Tat falsch. Resistenzen können auch in kleinen Betrieben entstehen, alle Betriebe müssen sorgsam mit Antibiotika umgehen. Wir fordern deshalb gleiches Recht für alle, so ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack. Remmels Begründung ist jedoch aus Sicht der ISN ein Trugschluss. Wenn er fordert, dass es viel mehr um die Einstellung zur Tiergesundheit geht, wird er den Bemühungen der Branche nicht gerecht. Denn gerade die Hygiene und die Vorbeugung von Krankheiten (wie z.B. Impfungen) hat höchste Priorität in der modernen Schweinehaltung. Nicht umsonst sind die Tierverluste in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Ohne Zweifel gibt es hier noch viel Verbesserungspotenzial. Es müssen belastbare Fakten zum Antibiotikaeinsatz auf den Tisch – wie sie von Seiten der Wirtschaft in der QS-Datenbank erfasst werden.


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