12.03.2014rss_feed

ESPV-Länderbericht 2013: Rückläufige Schweinebestände in Polen

Die ISN vergleicht seit 2004 wöchentlich die Schweinepreise verschiedener EU-Länder. Einmal im Jahr werfen wir einen Blick auf das vergangene Jahr. Konnten die polnischen Schweinehalter das Preisniveau halten?

 


Polen konnte in der Rangliste des Europäischen Schweinepreisvergleichs den zweiten Platz halten. Gegenüber dem Vorjahr verringerte sich der Durchschnittspreis auf das Jahr gesehen nur minimal von 1,679 auf 1,675 EUR.

 

Seit Jahren werden in Polen massiv rückläufige Schweinebestände verbucht. So standen im Mai/Juni 2013 3,9 Prozent weniger Schweine in polnischen Ställen. Insbesondere bei den Sauen und Ferkel waren starke Bestandsrückgänge von 8 und 9,1 Prozent zu verzeichnen. Dementsprechend deutlich wuchs die Nachfrage nach ausländischen Ferkeln, die insbesondere mit Lieferungen aus Dänemark gedeckt wurde. Immerhin 25 Prozent der dänischen Exportferkel gingen in 2013 nach Polen.

Notierungsverlauf 2013: Polen vs. Deutschland

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ESPV 2013: Ranking nach Durchschnittspreisen

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Stabilisierung der Bestände trotz ASP?

 

Die deutschen Erwartungen an den Export von Schlachtschweinen nach Polen wurden in 2013 hingegen nicht erfüllt. Von Januar bis Oktober des letzten Jahres wurden etwa 650.000 Schlachtschweine von Deutschland nach Polen exportiert. Das sind 135.000 weniger Tiere als im Vorjahreszeitraum.

 

Für das Jahr 2014 geht eine aktuelle Prognose des Instituts für Agrarökonomie IERiGZ für 2014 von einer Stabilisierung der Schweineproduktion im eigenen Land aus. Ursprünglich erwartete man, dass im Juli 2014 erstmals ein Wachstum der polnischen Schweineherde verzeichnet werden könnte.


Aktuelle Situation angespannt

 

Aktuell ist die Situation in Polen jedoch aufgrund der ASP-Fälle und der Importsperre Russlands für Schweinefleisch sehr angespannt. Nach einem Bericht der Agrarzeitung sollen in dieser Woche Interventionskäufe der Warschauer Regierung für Schweinefleisch starten. In der so genannten Pufferzone liegen zwischen 280.000 bis 400.000 Schweine, die derzeit unverkäuflich seien. Schweine aus dieser Zone müssten nämlich getrennt geschlachtet und verarbeitet werden, wozu kein Schlachthof bereit sei.


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