Erzeugerpreise: Starker Einbruch für Schweinehalter im vergangenen Jahr – Impulse für Marktentlastung deuten sich nun an
Das Statistische Bundesamt hat heute von einem Rückgang der Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im Dezember 2020 im Vergleich zu Dezember 2019 um 9,1 % berichtet. Die Schweinehalter hat es dabei durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie dem Ausbruch der ASP besonders hart getroffen, denn der Erzeugerpreis fiel im Dezember 2020 im Vergleich zum Vorjahr um fast 40%.
Schlachtschweinepreise um knapp 40 % gesunken
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) bekannt gab, gingen die Preise für tierische Erzeugnisse im Dezember 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 15,5 % zurück. Damit verstärkte sich der Rückgang im Vorjahresvergleich nochmals; im November hatte er -13,5 % betragen.
Dieser Rückgang ist zu einem großen Teil bedingt durch die seit Monaten stark gefallenen Schlachtschweinepreise. Die Preise gingen im Vergleich von Dezember 2020 gegenüber Dezember 2019 um 39,9 % zurück (November 2020 gegenüber November 2019: -34,5 %).
Der Preisrückgang ist u.a. auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie mit dem Wegfall von Absatzmöglichkeiten durch die Schließung der Gastronomie und fehlende Großereignisse sowie die coronabedingten Reduzierungen von Schlachtkapazitäten zurückzuführen. Aber auch die ASP-Ausbrüche bei Wildschweinen in Brandenburg und Sachsen hatten mit dem Wegfall der Exportmöglichkeiten von deutschem Schweinefleisch in bedeutende Drittlandsmärkte gravierende Auswirkungen.
Schweinestau halbiert - Impulse für höhere Erzeugerpreise werden immer deutlicher
Der Abbau des Schweinestaus geht inzwischen jedoch in großen Schritten voran. Der Überhang an schlachtreifen Schweinen konnte mittlerweile mehr als halbiert werden. In der vergangenen Woche wurde die Zahl der Schlachtungen witterungsbedingt zwar etwas ausgebremst, die Lage am Schweinemarkt entspannt sich aber trotzdem mehr und mehr. Der deutsche Markt läuft sich zunehmend frei und auf dem EU-Markt wird die Preisdifferenz zu anderen Ländern immer größer. Somit werden die Impulse für Preissteigerungen bei den deutschen Erzeugerpreisen immer deutlicher.