05.05.2022rss_feed

China: Schweinepreise zeigen steigende Tendenz

In China stehen die Schweinepreise seit mehreren Monaten unter Druck, doch nun scheint sich das Blatt langsam zu wenden, die Schlachtschweinepreise steigen wieder (Bild ©Canva)

In China stehen die Schweinepreise seit mehreren Monaten unter Druck, doch nun scheint sich das Blatt langsam zu wenden, die Schlachtschweinepreise steigen wieder (Bild ©Canva)

Der chinesische Schlachtschweinemarkt scheint sich mühsam wieder zu erholen. In den zurückliegenden Monaten war das Schweineangebot sehr umfangreich, so dass die Schweinepreise deutlich unter Druck standen. Mittlerweile habe die Schweinefleischnachfrage wieder zugenommen und die staatlichen Marktstützungskäufe sowie deutliche Rückgänge bei den Schweinefleischimporten haben den negativen Preistrend umgekehrt, berichtet Agra Europe (AgE).

 

Ein übergroßes Schlachtschweineangebot hat in den vergangenen Monaten in China die Erzeugerpreise kräftig nach unten gedrückt und bei gestiegenen Produktionskosten den Schweinehaltern hohe Verluste beschert. Doch nun scheint sich das Blatt zu wenden, die Schlachtschweinepreise steigen wieder. Der Direktor des Büros für Tierhaltung und Veterinärwesen im Landwirtschaftsministerium, Yang Zhenhai, sprach kürzlich von einer Normalisierung der Marktsituation.

 

Schweinebestand sinkt langsam wieder

Nach seinen Angaben belief sich Ende März der chinesische Schweinebestand auf 422,53 Millionen Tiere, das waren 26,7 Millionen Stück oder 5,9 % weniger als Ende Dezember 2021. Die Zahl der gehaltenen Sauen ist neun Monate in Folge gesunken und lag Ende der ersten Quartals 2022 mit 41,85 Millionen Tieren nur noch rund 2 % über der langfristigen Zielmarke von 41 Millionen Sauen. Yang rief die Erzeuger sogar dazu auf, Zuchtsauen nicht übermäßig zu eliminieren. Er erwarte, dass die Schweinehaltung aufgrund der günstigen Entwicklung von Marktfaktoren, darunter auch ein Rückgang der Futterkosten, im dritten Quartal wieder rentabel sein dürfte, auch wenn noch Unsicherheiten bestünden.

 

Schlachtzahlen im ersten Quartal 2022 enorm hoch

Mitte März soll laut Regierungsexperten jedes vermarktete Schlachtschwein im Schnitt einen Verlust von 330 CNY (47,50 Euro) eingefahren haben; nach dem jüngsten Preisanstieg sollen es nun etwa 180 CNY (25,90 Euro) sein. Im ersten Quartal 2022 sind nach Angaben des Statistikamtes in Peking 195,7Millionen Schweine geschlachtet worden; das waren 14,1 % mehr als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. Die Schweinefleischerzeugung stieg in diesem Zeitraum um 14,0 % auf 15,61 Mio. t.

 

Marktstützungskäufe und Importrückgänge zeigen Wirkung

Mittlerweile hat laut Yang jedoch die Schweinefleischnachfrage wieder zugenommen und die staatlichen Maßnahmen, darunter der Ankauf zehntausender Tonnen Schweinefleisch, den negativen Preistrend umgekehrt. Mitte März hatte der Erzeugerpreis für Mastschweine mit 11,51 CNY/kg Lebendgewicht (1,66 Euro) einen Tiefpunkt erreicht, Anfang Mai lag er mit 14,91 CNY/kg (2,14 Euro) deutlich höher. Dazu trug auch der starke Rückgang der chinesischen Schweinefleischimporte bei. Wie der Dachverband der dänischen Land- und Ernährungswirtschaft (L&F) auf Basis von Daten der Pekinger Handelsstatistik berichtete, verringerte sich die Schweinefleischeinfuhr einschließlich Nebenerzeugnissen im ersten Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 765.400 t oder 53,5 % auf 664.200 t.


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