China ruft höchste Warnstufe am Schweinemarkt aus
Der Preisdruck am chinesischen Schweinemarkt hat sich nach dem Ende des Frühlingsfestes weiter zugespitzt. Mit dem Ausruf der höchsten von insgesamt drei Warnstufen beginnen nun umfangreiche staatliche Einlagerungsmaßnahmen für Schweinefleisch, berichtet Agra Europe.
In China hat sich nach dem Ende des Frühlingsfestes der Preisdruck am Schlachtschweinemarkt weiter verstärkt, während es auch bei den teuren Futtermitteln keine Entspannung gab. Wie die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission in Peking gestern mitteilte, wurde nun die höchste von insgesamt drei Warnstufen ausgerufen. Dies hat laut den 2021 beschlossenen Stabilisierungsmaßnahmen nun zwingend umfangreiche staatliche Ankäufe von Schweinefleisch in die nationale Lagerreserve zur Folge.
Relation von Schweine- zu Futtermittelpreis erreicht kritische Marke
Nach Angaben der Reformkommission lag die Relation von Schweinepreis zum Futtermittel- beziehungsweise Getreidepreis in der vergangenen Woche bei 4,98 zu eins und damit unter der kritischen Marke von 5,0 für die höchste Warnstufe. Es werde nun zusammen mit den zuständigen Abteilungen vor Ort sofort mit dem Kauf und der Lagerung von gefrorenem Schweinefleisch begonnen. Alle Regionen seien angehalten, aktiv zu werden und zu kaufen beziehungsweise einzulagern, so die Reformkommission. Ihr zufolge sind Marktentnahmen aufgrund der vorherigen Warnstufe zwei bereits in mehreren Provinzen erfolgt.
Lebendmarkt mehr als gut versorgt
Der landesweite Durchschnittspreis für Schlachtschweine lag laut den Erhebungen Anfang dieser Woche bei 12,37 CNY (1,76 Euro) je Kilogramm Lebendgewicht (LG); das waren 18,7 % weniger als Anfang Januar und 56,6 % weniger als vor einem Jahr. Der Schweinepreis ist laut Analysten in der Volksrepublik schon seit längerem nicht mehr kostendeckend. Der große börsennotierte Schweineproduzent New Hope mit rund 1 Million Sauen und 13 Millionen Schlachtschweinen hat beispielsweise im vergangenen Jahr einen Verlust von 10,3 Mrd CNY (1,4 Mrd. Euro) eingefahren. Der Sauenbestand in China ist in den vergangenen Monaten bereits moderat gesunken, doch gegenwärtig ist der Lebendmarkt noch mehr als gut versorgt.