14.12.2021rss_feed

Ausblick auf den nächsten Nährstoffbericht: Weiter rückläufiges Nährstoffaufkommen in Niedersachsen

Bei einer ersten Auswertung für den niedersächsischen Nährstoffbericht 2020/2021 zeichnet sich ab, dass der Dung- und Nährstoffanfall aus der Tierhaltung und der Mineraldüngereinsatz weiter zurückgegangen sind.

ISN: Der jährlich veröffentlichte Nährstoffbericht aus Niedersachsen macht nun schon seit einige Jahren deutlich, dass die Anstrengungen der Landwirtschaft Erfolg zeigen. Es ist an der Zeit, dass diese Leistung anerkannt wird! In den vergangenen Jahren wurde in der Düngegesetzgebung immer weiter aufgesattelt – jetzt muss der Fokus endlich wieder deutlich stärker auf der Fachlichkeit und Praktikabilität liegen.

 

Die Düngebehörde der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) erstellt jährlich einen Nährstoffbericht, in dem die Nährstoffsituation in Niedersachsen beleuchtet wird. Der nächste Nährstoffbericht wird voraussichtlich im März 2022 veröffentlicht. Eine erste Auswertung bestätigt schon jetzt den seit einigen Jahren anhaltenden Trend: Sowohl der Dung- und Nährstoffanfall aus der Tierhaltung als auch der Mineraldüngereinsatz gehen auf Landesebene weiter zurück. Das teilte das niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) vergangene Woche mit. Auch wenn noch nicht alle Auswertungen abgeschlossen sind und sich noch Änderungen ergeben können: Der Trend zeigt, dass wir mit unseren Maßnahmen auf dem richtigen Weg sind. Die Richtung stimmt, die Maßnahmen greifen, kommentiert Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast die ersten Ergebnisse. Insbesondere die intensive Beratung, Anpassungen der Landwirtinnen und Landwirte an die neuen Anforderungen der Düngeverordnung von 2017 sowie die stetig verbesserte Transparenz und Überwachung der Nährstoffströme in Niedersachsen zeigten laut Otte-Kinast ihre Wirkung.

 

Erste Ergebnisse zeigen positive Entwicklung

Wie das ML Niedersachsen weiter bekannt gibt, sei der Dung- und Gärresteanfall im Land von zuletzt rund 56 Mio. Tonnen weiterhin rückläufig. Der sich bereits seit einigen Jahren abzeichnende Rückgang beim Stickstoff-(N)-Mineraldüngerabsatz auf Landesebene halte unvermindert an und habe nun nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes einen neuen Tiefststand seit dem Bestehen der Düngeverordnung im Jahre 1996 von rund 186 Tausend Tonnen N-Mineraldüngerabsatz im Land erreicht. Der erneute Rückgang beim N-Mineraldüngereinsatz werde sich entsprechend positiv auf den Stickstoffdüngesaldo auswirken, der auf Landesebene bereits im aktuellen Nährstoffbericht mit einem N-Überhang von knapp 700 Tonnen N nach einem Höchststand von über 80 Tausend Tonnen N im Berichtszeitraum 2014/15 annähernd ausgeglichen ist. Niedersachsen würde es nach Angaben von Otte-Kinast begrüßen, wenn das Bundeslandwirtschaftsministerium diesen positiven Trend bei den Verhandlungen mit der Europäischen Kommission zur Umsetzung der EU-Nitratrichtlinie aufnehmen würde.

 

Die ISN meint:

Die Nährstofffrage ist ohne Zweifel für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Der erste Ausblick auf den nächsten Nährstoffbericht aus Niedersachsen zeigt erneut: die Landwirtschaft hat diese Herausforderung angenommen und es sind nochmal deutliche Verbesserungen zu erkennen. Es ist an der Zeit, dass diese Leistung anerkannt wird! In den vergangenen Jahren wurde in der Düngegesetzgebung immer weiter aufgesattelt – jetzt muss der Fokus endlich wieder deutlich stärker auf der Fachlichkeit und Praktikabilität liegen.

 


Logo Praktikernetzwerk Wirtschaftsdünger

Praktikernetzwerk rund um das Thema Wirtschaftsdünger

Genau um die Fachlichkeit und Lösungen geht es auch im Praktikernetzwerk Wirtschaftsdünger, das die Verbesserung der Nährstoffbilanz in der Modellregion Oldenburger Münsterland im Fokus hat. In dem in 2019 gestarteten Netzwerk von Fachexperten, Wissenschaftlern und natürlich Landwirten erfolgt ein intensiver Austausch über verschiedene Separations- und Aufbereitungsmethoden, sowie über weitere Aspekte rund um das Thema Wirtschaftsdünger.

An diesem Projekt sind die Kreislandvolkverbände in Cloppenburg und Vechta, das Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland, der Landesverband der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft, die Landwirtschaftskammer Niedersachsen sowie koordinierend die ISN-Projekt GmbH beteiligt. Die niedersächsischen Ministerien für Umwelt und für Landwirtschaft fördern das Projekt. Auch die Stiftung Gewässerschutz Weser-Ems leistet finanzielle Unterstützung.

 

Ausführliche Informationen zum Praktikernetzwerk, den Veranstaltungen sowie zur Gülleaufbereitung und Separationstechnik finden Sie unter: www.wirtschaftsduenger.info

 

Web-Seminar: Digitales Nährstoffmanagement mit NIRS – aktuelle Entwicklungen und Ausblick

Am 20.12.2021 um 14 Uhr wird Dr. Henning Müller vom Hof Fleming im Rahmen eines Web-Seminars des Praktikernetzwerks Wirtschaftsdünger über das digitale Nährstoffmanagement mit NIRS berichten. Auf seinem Betrieb wurden NIR-Systeme im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten (FuE) im praktischen Einsatz getestet und gleichzeitig bei seinem Versuchsstall der Nährstofffluss dokumentiert. Dr. Müller wird über die grundsätzliche Technik, verschiedene Systeme, aktuelle Entwicklungen sowie FuE-Vorhaben und von seinen eigenen Erfahrungen berichten.



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