17.07.2017rss_feed

Afrikanische Schweinepest: Polen will Grenzzaun bauen

Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in Osteuropa (Stand: 11.07.2017, Quelle: FLI)

Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in Osteuropa (Stand: 11.07.2017, Quelle: FLI)

Polen nimmt beim Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) nun auch den Grenzschutz ins Auge. Die polnische Regierung will einen über 700 km langen Grenzzaun bauen um die Einreise von Wildschweinen zu verhindern.

ISN: Auch in Deutschland heißt es für die Schweinehalter weiter wachsam zu bleiben!

 

Nach Angaben der stellvertretenden Landwirtschaftsministerin Ewa Lech plant die Regierung in Warschau zum Schutz gegen die Einschleppung der Seuche den Bau eines Zauns an der Ostgrenze des Landes, meldet AgraEurope.. Damit wolle man insbesondere die Wanderung möglicherweise infizierter Wildschweine aus dieser Richtung stoppen, um die weitere Durchseuchung des polnischen Wildschweinbestandes zu verhindern.

 

Wildschweine bleiben das Problem

Zuvor hatte eine vom polnischen Landwirtschaftsministerium beauftragte Task Force die nach ihrer Einschätzung immer noch zu große Wildschweinpopulation als Hauptursache für das seit 2014 stets aufs Neue aufflammende Seuchengeschehen in dem Land bezeichnet. Laut Lech soll die Zaunanlage entlang der Grenze zu Weißrussland und der Ukraine eine Länge von insgesamt 729 km aufweisen. Flankiert werden die Maßnahmen im Grenzbereich von verschärften Biosicherheitsvorschriften im Inland. Diese sollen nach Angaben der stellvertretenden Ministerin unter anderem mehr Kompetenzen für Veterinäre bei Kontrollen und Schließungen möglicherweise infizierter Betriebe sowie Auflagen für Jagdpächter umfassen, die sich nicht in ausreichendem Maße an der Regulierung des Wildschweinbestands beteiligen.

Die ISN rät dringend, auch in Deutschland weiter wachsam zu bleiben! Schweinehalter sollten Ihre Mitarbeiter, aber nicht nur diese, sondern auch das gesamte nähere Umfeld (besonders Reisende) sensibilisieren, höchste Vorsicht gelten zu lassen und die nötigen Vorsorgemaßnahmen zum Schutz vor der ASP unbedingt und kompromisslos einzuhalten.

Nutzen Sie dazu auch gerne die folgenden Hinweise (nicht nur) für Mitarbeiter in polnischer und rumänischer Sprache!

In der SchweinehaltungshygieneVO sind die wichtigsten Maßnahmen beschrieben

  • Grundsätzlich ist die Fütterung von Speiseabfällen verboten
  • Konsequente und regelmäßige Schadnagerbekämpfung und Absicherung des Betriebes (z.B. durch einen Zaun) gegen das Eindringen von Schwarzwild
  • Futtermittel und Einstreu unzugänglich für Wildschweine lagern oder schützen (Elektrozaun)
  • Viehtransporter nach jeder Fahrt reinigen und desinfizieren
  • Desinfektionswannen und Matten an allen Zugangs- und Zufahrtsbereichen installieren
  • Jäger aufgepasst: wer in den von ASP betroffenen Ländern auf Jagd geht, sollte nur Wildschweine mitbringen dürfen, die vorher negativ auf ASP untersucht wurden!!! Am besten erst gar kein Wild aus dem Osten mitbringen und die Schweinehaltung in Deutschland nicht unnötigen Risiken aussetzen.
  • Auch die Mitnahme von Fleisch- und Wurstwaren aus betroffen Ländern kann zur Übertragung der Seuche in deutsche Gebiete führen!

Bleiben Sie aufmerksam! – Afrikanische Schweinepest in Polen und der Tschechischen Republik weitet sich aus

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