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Schlachthof-Schließung in Sögel: Politische Willkür auf dem

Rücken der Schweinehalter beenden!

Die beabsichtigte Schließung des Schlachthofs in Sögel, welche durch

den Landkreis Emsland verfügt und von Niedersachsens

Sozialministerin Dr. Carola Reimann als richtig bezeichnet wurde, ist

aus Sicht der ISN ein Akt der politischen Willkür. Hier soll ein Exempel

an der Schlachtindustrie statuiert werden. Maßnahmen des

Schlachthofs und sinkende Fallzahlen zählen scheinbar nicht. „Diese

politische Willkür muss ein Ende haben. Deshalb braucht es, wie in

anderen systemrelevanten Bereichen, auch für Schlachtbetriebe ein

klares, risikoorientiertes und verhältnismäßiges Vorgehen, eben frei

von politischer Willkür“, so ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack. An

Sozialministerin Reimann und den zuständigen Landrat Marc-André

Burgdorf gerichtet fordert der ISN-Geschäftsführer: „Wahren Sie die

Verhältnismäßigkeit und sorgen Sie dafür, dass der systemrelevante

Schlachtbetrieb in Sögel weiter laufen kann.“

Vorsichtsmaßnahmen im Schlachtbetrieb greifen

Ein Blick auf die Corona-Fallzahlen, die das Unternehmen Tönnies

veröffentlicht hat, zeigt: Die ermittelten Neuinfektionen unter den

Schlachthofmitarbeitern sind deutlich rückläufig, so kamen am

Dienstag noch neun und am Mittwoch nur noch drei Neuinfektionen

dazu. Im Vergleich dazu sind die Fallzahlen im Landkreis Emsland

kontinuierlich weiter angestiegen. Die umfassenden Vorsichts-

maßnahmen im Betrieb greifen. Mitarbeiter werden täglich durch einen

Corona-Schnelltest vor dem Betreten des Geländes getestet. Positiv

getestete Mitarbeiter kommen so gar nicht erst in den Betrieb. Solange

in der Bevölkerung Corona-Infektionen auftreten, wird es logischer-

weise so sein, dass auch bei den vielen Tests am Schlachthof positive

Befunde auftreten. Entscheidend ist jedoch, dass der Schlachthof nicht

zum Beschleuniger wird – und das widerlegen die Zahlen eindeutig.

Landwirte demonstrieren beim Kreishaus und in Sögel

Heute haben Landwirte aus dem Emsland gegen die Schließung des

Schlachthofes protestiert. Laut den Presseberichten haben ca.

100 Landwirte mit 55 Schleppern Landrat Burgdorf beim Kreishaus in

Meppen besucht und die Notlage der Schweinehalter deutlich

gemacht. Anschließend ging es zum Schlachthof in Sögel. Das

Unternehmen Tönnies hat hierzu auf Anfrage der ISN folgendes

Statement abgegeben: „Wir bedanken uns bei den Landwirten aus

dem Emsland für die spontane Unterstützungs-Demo in Sögel. Wir tun

alles dafür, dass der Betrieb weitergeht. Die Klage vor dem

Verwaltungsgericht Osnabrück ist eingereicht, da die absolute

Schließung nicht verhältnismäßig ist. Die Neuinfektionszahlen sinken

stark, die Schutzbarrieren wirken.“

Samtgemeinde Sögel: Schlachthofschließung kontraproduktiv

und gefährlich

In einem offenen Brief hatte die ISN gestern den Landrat des

Landkreises Emsland aufgefordert, die Verfügung zur Schlachthof-

schließung zurück zu nehmen. Gestern hat auch der Bürgermeister der

Samtgemeinde Sögel, Günter Wigbers, die gleiche Forderung in einem

offenen Brief an den Landrat geschickt. Der Bürgermeister bezeichnete

die Schließung für Sögel, das Emsland und die

Menschen sogar als kontraproduktiv und gefährlich,

denn die Schließung würde zu einem erheblichen

Kontrollverlust führen.