29.12.2025rss_feed

Verlässliche Rahmenbedingungen für Tierhaltung

Die Nutzung von Gülle und Mist zur Biogasproduktion ist ein wichtiger Baustein, den CO₂-Fußabdruck zu senken ©AGRAVIS Raiffeisen AG

Die Nutzung von Gülle und Mist zur Biogasproduktion ist ein wichtiger Baustein, den CO₂-Fußabdruck zu senken ©AGRAVIS Raiffeisen AG

  • AGRAVIS-CEO appelliert: Tierwohl ist ein Grundverständnis.
  • Investitionen sichern wirtschaftliche Nutztierhaltung und Kreislaufwirtschaft

 

Die AGRAVIS Raiffeisen AG bekennt sich klar zum Tierhaltungsstandort Deutschland und zur Kreislaufwirtschaft als Fundament einer zukunftsfähigen Landwirtschaft. Bei der Grünen Woche in Berlin (16. bis 25. Januar 2026) geht der nationale Agrarhändler auf dem Erlebnisbauernhof in Halle 3.2, Stand 203, deshalb auch in den Dialog mit Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie den Gästen aus Politik und Wirtschaft.

 

Die Nutztierhaltung in Deutschland steht vor einer zentralen Herausforderung: Das vorzeitige Aus des Bundesprogramms für den Umbau der Tierhaltung (BUT) hat viele Landwirtinnen und Landwirte ausgebremst. Die Antragsfristen bis April 2026 waren kaum umsetzbar. Landwirtinnen und Landwirte brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, um langfristig und wirtschaftlich in moderne Ställe investieren zu können. Wenn diese Voraussetzungen fehlen, helfen weder Tierwohlkonzepte noch eine funktionierende Kreislaufwirtschaft, warnt Dr. Dirk Köckler, Vorstandsvorsitzender der AGRAVIS Raiffeisen AG.

Denn Tierhaltung und Pflanzenbau gehören zusammen: Organische Dünger aus Gülle und Mist sichern Nährstoffkreisläufe und Bodenfruchtbarkeit. Nutztierhaltung ist elementarer Teil der Kreislaufwirtschaft – von der Kuh auf dem Grünlandstandort bis zu Schwein und Geflügel, die Futtergetreide und Nebenprodukte wie Rapsschrot und Kleie veredeln, betont der AGRAVIS-CEO.

 

Die Sorge um den CO₂-Fußabdruck, fehlende gesellschaftliche Akzeptanz und unklare Förderperspektiven hemmen die Investitionsbereitschaft. Doch ohne Investitionen in tiergerechte Haltungssysteme droht nicht nur ein Rückgang der Selbstversorgung, sondern auch der Bruch im Kreislauf zwischen Pflanzenbau und Tierhaltung wird immer größer. Dies gilt im Besonderen für die zahlreichen ertragsschwächeren Standorte, wo mit der Tierhaltung Einkommenssicherung ermöglicht wird und Arbeitsplätze geschaffen werden. Ideologische Debatten um die Landwirtschaft verhindern Entwicklung. Wir müssen unseren Standortvorteil auch in Zukunft im Sinne der Kreislaufwirtschaft für nachhaltigen, innovativen Pflanzenbau und die tierische Veredlung nutzen, hebt Köckler hervor.

 

AGRAVIS sieht die Landwirtschaft als Teil der Lösung. Wir setzen uns für eine innovativ-nachhaltige Landwirtschaft ein – klimaangepasst, ressourcenschonend, ertragsorientiert und mit digitaler Technik sowie viel Know-how für sichere Ernten und gesunde Nutztiere, so Köckler. Die AGRAVIS bietet verschiedene Lösungen, die den CO₂-Fußabdruck in der Wertschöpfungskette senken und die Kreislaufwirtschaft stärken. Ein zentraler Baustein ist die Nutzung von Gülle und Mist zur Biogasproduktion. Damit lassen sich Emissionen in der Tierhaltung um bis zu ein Drittel reduzieren und gleichzeitig erneuerbare Energie erzeugen. Die AGRAVIS ist Hauptgesellschafter der TerraSol Wirtschaftsdünger GmbH in Dorsten und an der Bioenergie Velen GmbH beteiligt. Ein weiteres Beispiel: Beim Anbau von Getreide setzt AGRAVIS ergänzend auf umweltfreundliche Dünger wie Entec Evo, der Lachgasemissionen erheblich senkt.

 

Tierwohl ist kein Trend, sondern Grundverständnis – wir fordern und fördern Haltungsformen, die das Wohl der Tiere, gute Arbeitsbedingungen für Tierhaltende, die Erwartungen der Verbraucherinnen und Verbraucher und damit auch die Wirtschaftlichkeit vereinen. Und das auf Basis des wissenschaftlich und praktisch Machbarem, Möglichen und Sinnvollen, betont Köckler. Ein verbindliches Baurecht für die entsprechende Nutzungsdauer und Anreize durch Zuschüsse oder Zinszulagen seien unerlässlich, um Investitionen wieder anzustoßen.


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