Topigs Norsvin: Balanced Breeding
für robuste Schweine
Balanced Breeding
ist seit Jahrzehnten das Fundament des Zuchtprogramms von Topigs Norsvin – und wird es auch in Zukunft bleiben. Genetik ist ein machtvolles Werkzeug, um die Nachhaltigkeit und Profitabilität der Schweinefleischproduktion zu forcieren. Durch kleine Verbesserungen, die sich über Generationen hinweg summieren, kann ein erheblicher Einfluss erzielt werden. Der Ansatz von Topigs Norsvins Balanced Breeding
wird sowohl bei allen Sauengenetiken als auch bei den Endstufeneberlinien umgesetzt.
Imke Leemans ist seit 2021 Global Genetic Specialist bei Topigs Norsvin. Sie hat einen Masterabschluss der Nutztierwissenschaften der Universität Wageningen. In ihrer Rolle bietet sie züchterische Expertise für Deutschland, die Schweiz und vier Produktionsbetriebe für Ebergenetik in den Niederlanden. Außerdem arbeitet sie an verschiedenen Projekten zur Steigerung der Robustheit unserer Genetiken mit.
Was sind die wichtigsten Vorteile des Balanced Breeding
?
Vorteile einer ausgewogenen Zuchtstrategie
Ich bin überzeugt, dass Balanced Breeding
die Kunden dabei unterstützt, ihre Rentabilität zu steigern, das Tierwohl auf dem Betrieb zu verbessern und den Ressourcenverbrauch für die Schweinefleischproduktion zu verringern – durch eine stetige Steigerung der Effizienz der Genetik.Balanced Breeding
lebt von seiner Datengrundlage
Moderne Zucht basiert auf Daten. Deshalb sammelt Topigs Norsvin umfassende Datensätze in allen seinen Zuchtbetrieben. Zum Beispiel werden Ferkel in unseren Nukleusbetrieben direkt nach der Geburt gewogen – gemäß einem standardisierten Protokoll zur Gewichtserfassung. Das Geburtsgewicht und seine Variabilität innerhalb eines Wurfs sind Schlüsselfaktoren für die spätere Leistungsfähigkeit und tragen zur Entwicklung robuster Tiere bei. Wir erfassen außerdem die Überlebensrate der Ferkel, den nötigen Ausgleich unter den Würfen und weitere relevante Faktoren. So können wir die Muttereigenschaften der Sauen und die Vitalität der Ferkel beurteilen – Informationen, die direkt in unsere Zuchtziele einfließen. Dank dieser Daten ist unsere Genetik in der Lage robuste, einheitliche Ferkel mit guten Startbedingungen für die Mast zu erzeugen.
Wie hat Balanced Breeding
die Überlebensrate der Ferkel verbessert?
Höhere Überlebensraten der Ferkel
Diese Erfolgsgeschichte begann bereits vor 25 Jahren, als Topigs Norsvin die Abferkelung und die Überlebensrate der Ferkel bis zum Absetzen in sein Zuchtprogramm aufnahm. Wir vertreten die Ansicht, dass jedes geborene Ferkel bis zum Absetzen überleben sollte. Als die Würfe zunehmend größer wurden, haben wir züchterisch dafür gesorgt, dass sich auch die Anzahl der Zitzen bei unseren Sauen erhöhte, damit die Sau alle ihre Ferkel ausreichend säugen kann.
Deckt Balanced Breeding
den gesamten Lebenszyklus der Schweine ab?
Robuste Mastschweine
Ein guter Start ins Leben alleine reicht nicht – man muss auch über die Ziellinie laufen. Daher legen wir unser Augenmerk auch auf die Endmastphase. Hier selektieren wir auf erhöhte Robustheit, sowohl unter hochgesunden als auch unter konventionellen Gesundheitsbedingungen – etwa durch Merkmale wie Überlebensrate im Flatdeck und in der Endmast. Unter Bedingungen mit höherem Erregerdruck selektieren wir gezielt auf Resilienz gegenüber PRRS. Verluste werden durch Selektion auf gute Exterieur- und Beinqualität sowie durch gesunde Gelenke – etwa durch das Minimieren von Osteochrondrose mit Hilfe unserer CT-Scanner – und durch die Zucht gegen angeborene Anomalien reduziert.
Können Sie ein Beispiel dafür nennen, wie die ausgewogene Zucht eine Linie bei Topigs Norsvin verbessert hat?
Meiner Meinung nach ist die TN70 ein hervorragendes Beispiel für unser Balanced Breeding
(s. Abb. 1). In den letzten fünf Jahren haben wir eine Verbesserung der Überlebensrate bis zum Absetzen um 0,8 % verzeichnen können. Zudem hat sich die Anzahl der Zitzen pro Sau parallel zur Wurfgröße entwickelt – tatsächlich stieg die Anzahl der Zitzen sogar stärker als die Anzahl der lebend geborenen Ferkel. Das verbessert das Tierwohl, weil die Sau in der Lage ist, alle ihre Ferkel erfolgreich zu versorgen.
Dieses Interview ist zuerst unter www.topigsnorsvin.de erschienen.