Zwei Betrugsfälle um falsche Bioschweine
in Mecklenburg-Vorpommern
Zwei mutmaßliche Betrugsfälle um falsch deklarierte Bioschweine beschäftigen Behörden und Politiker aktuell in Mecklenburg-Vorpommern.
Im ersten Fall, der Anfang Juni öffentlich wurde, läuft das Ermittlungsverfahren gegen zwei Landwirte aus dem Landkreis Vorpommern bereits seit November 2013. Die beiden Männer sollen konventionell gehaltene Schweine gekauft und nach kurzer Mast in eigenen Ställen als Bio-Tiere an den Schlachthof weiterverkauft haben, so die Vermutung.
In einem weiteren Fall soll ein Betrieb im Landkreis Ludwigslust-Parchim seine Schweine als bio
vermarktet, die anscheinend vorsätzlich mit konventionellem Futter gemästet wurden. Hinzu kommt der Verdacht, dass die Schweine in einer nicht vom Öko-Kontrollverfahren erfassten Betriebsstätte gehalten worden sein sollen. Am 4. Juni wurde die Bio-Vermarktung der Schweine nach Betriebssperrung gestoppt
Staatsanwaltschaft ermittelt
Die Fälle wurden durch die Öko-Kontrolleure des Fachvereins Öko-Kontrolle e.V. und die Öko-Kontrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Anzeige gebracht. Gewerbsmäßiger Betrug und vorsätzlicher Verstoß gegen das Ökolandbaugesetz lauten die Vorwürfe zu denen die jeweils zuständige Staatsanwaltschaft in den Verdachtsfällen ermittelt.
Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus bezeichnete den neuen Betrugsfall als unerträglichen Schlag für die Biobranche. Es könne nicht sein, dass kriminelle Machenschaften für schnelles Geld erneut einen großen Schatten auf die ehrlichen Landwirte würfen. Backhaus wies darauf hin, dass die Kontrolle durch die Landesbehörden gut funktioniert habe und der Fall umgehend an die Staatsanwaltschaft abgegeben worden sei.