14.08.2025rss_feed

Zölle auf EU-Schweinefleischexporte in die USA gestiegen – Überschaubare Auswirkungen erwartet

Schweinefleischlieferungen aus der EU in die USA unterliegen nun höheren Zöllen - die zu erwartenen Auswirkungen sind aber begrenzt ©Canva

Schweinefleischlieferungen aus der EU in die USA unterliegen nun höheren Zöllen - die zu erwartenen Auswirkungen sind aber begrenzt ©Canva

Im Rahmen des jüngst vereinbarten Handelsabkommens zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten sind zum 7. August 2025 neue Zollregelungen in Kraft getreten, die auch für den Schweinefleischhandel relevant sind. Der ursprünglich vorgesehene Starttermin am 1. August wurde verschoben, da auf US-Seite noch die erforderliche Executive Order zur Umsetzung fehlte.

 

Kern des Abkommens ist die Einführung eines einheitlichen, all-inclusive Zollsatzes von 15 % auf nahezu alle EU-Exporte in die USA. Für viele Schweinefleischprodukte – insbesondere frisches und gefrorenes Fleisch – bedeutet dies eine Erhöhung der bisherigen Zollsätze, die zumeist bei 0 % lagen, da sie über tarifäre Kontingente (TRQs) eingeführt wurden. Auch verarbeitete Schweinefleischprodukte unterliegen künftig dem 15 %-Satz.

Den deutschen Schweinefleischexport betrifft diese Neuregelung kaum bzw. nur indirekt, denn die in die USA gelieferten Mengen sind verschwindend gering und wurden in den vergangenen Monaten zusätzlich noch durch die MKS-bedingten Sperrungen belastet. Für den Außenhandel anderer EU-Staaten (wie z.B. Dänemark, Spanien, Italien oder die Niederlande) sind diese Zollerhöhungen schon eher relevant. Daher beschäftigen sich europäische Schweinefleischexporteure aktuell mit der neuen Zollstruktur, um ihre Exportstrategien entsprechend anzupassen.

 

USA nur Geringabnehmer von europäischem Schweinefleisch

Insgesamt dürften die Auswirkungen auf den europäischen Schweinefleischsektor jedoch begrenzt bleiben, weil die Mengen an Schweinefleisch, die aus der EU in die USA exportiert werden, vergleichsweise überschaubar sind. Mit 100.000 Tonnen machten die EU-Schweinefleischexporte in die USA im vergangenen Jahr nur etwa 2,5 % der Gesamtexporte in Höhe von 4,2 Mio. Tonnen aus. Die Hauptzielländer lagen dabei vielmehr im asiatischen Raum. Darüber hinaus zeichnet sich auch bei internationalen Wettbewerbern eine Verschärfung der Handelsbedingungen ab: So steigen etwa die Zölle auf US-Schweinefleischexporte nach China von 57 % auf 87 %, nachdem China am 4. August 2025 frühere Ausnahmeregeln aufgehoben hat. Dies könnte mittelfristig Chancen für europäische Anbieter auf dem chinesischen Markt eröffnen.

 


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