#Wurstgate: WHO rudert mit Wurst-Warnung zurück
Anfang der Woche versetzten Experten der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC), eine Behörde der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Fleischesser auf der ganzen Welt in Aufruhr: Der regelmäßige Konsum von verarbeitetem Fleisch und rotem Fleisch könne das Risiko für Darmkrebs erhöhen, ließ die Agentur verlauten.
Nach dem Sturm der Entrüstung der wegen der Warnung entbrannte versucht die WHO, die Wogen nun wieder zu glätten. In einer aktuellen Mitteilung heißt es: Die jüngste IARC-Bewertung verlangt nicht von den Menschen, auf den Konsum von verarbeitetem Fleisch zu verzichten.
Vielmehr wolle man darauf aufmerksam machen, dass ein geringerer Verzehr das Krebsrisiko vermindern könne. Man empfehle daher einen moderaten
Konsum von Wurst und Fleisch.
Bei vielen Herstellern von Fleisch- und Wurstprodukten war die Meldung auf heftige Kritik gestoßen. Der Schutzverband Schwarzwälder Schinkenhersteller warf der WHO eine Verunsicherung der Verbraucher vor. Der italienische Bauernverband ging noch weiter und forderte ein Nein zum Fleischterrorismus
. Nicht zuletzt warnte auch Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt vor vorschnellen Schlüssen aus der WHO-Studie: Niemand muss Angst haben, wenn er mal eine Bratwurst isst
, sagte der CSU-Politiker.
Die ISN meint:
Auch aus Sicht der ISN war das Angstmache pur – hier muss schon die Frage an die WHO erlaubt sein: Geht es Euch vielleicht nur darum die Fleischerzeugung zurückzudrängen?
In jedem Fall sieht die ISN das Verhalten der WHO als unverantwortlich gegenüber den vielen Existenzen, die an der Fleischerzeugung hängen, an. Was positiv stimmt ist, dass neben aller Verunsicherung, in weiten Teilen der Presse, der Bevölkerung und auch der Politik der gesunde Menschenverstand gesiegt hat und dass die WHO hier überzogen hat. Dies scheint nun auch bei der WHO angekommen zu sein. Das Beispiel zeigt aber auch, dass man sich nicht alles gefallen lassen muss – das gilt vor allen Dingen auch für einige Medienvertreter und die vielen Trittbrettfahrer, die jede Gelegenheit nutzen und angebliche Fakten zur Verhinderung von konventioneller Tierhaltung in den Raum stellen, die bei näherer Betrachtung kein fachliches Fundament haben.