04.06.2013rss_feed

Vion: Viel (schön) reden, nichts sagen!

Schweine laden transport

Seit Wochen gibt es Schlagzeilen um Vion in den Medien. Jetzt hat der Geschäftsführer der Vion Deutschland, Norbert Barfuß, in einem Interview gegenüber der Zeitschrift Land & Forst die Hintergründe der derzeitigen Situation aus seiner Sicht dargestellt.

 

In der Landwirtschaft dürfte er nach Auffassung der ISN durch seine Aussagen kein zusätzliches Vertrauen gewonnen haben. Im Gegenteil: Zeigt das Interview doch, wie weit man sich in der Konzernspitze bereits von der landwirtschaftlichen Basis entfernt hat. Nur einige Beispiele: Auf der einen Seite hört man nur Klagen über die schlechten Fleischgeschäfte in den ersten Monaten des Jahres 2013. Schriftliche Hauspreisdrohungen und Maskenanpassungen zum Nachteil der Landwirte sind eindrückliche Belege hierfür. Gleichzeitig stellt Herr Barfuß jedoch in Aussicht, dass das Jahr 2013 wirtschaftlich noch besser werde als das ohnehin schon gute Jahr 2012. Wie passt das zusammen?

 

Wie viele Schweine schlachtet die Vion wirklich?

Zu den Schlachtzahlen des Konzerns gibt er ebenfalls interessante Aussagen von sich. Vion habe im vergangenen Jahr wieder knapp 10 Mio. Tiere geschlachtet, nicht 9 Mio. Schweine, wie von der ISN falsch geschätzt. Fakt ist: Vion war das einzige Unternehmen der Top Ten, das zum wiederholten Male nicht bereit war, seine Zahlen zu nennen.

 

Und das wahrscheinlich aus gutem Grund: In Emstek dürfte die Auslastung im vergangenen Jahr nach ISN-Recherchen nicht, wie Herr Barfuß ausführt, bei 50.000 Tieren je Woche gelegen haben sondern deutlich niedriger. Und auch die anderen Standorte, insbesondere im Osten und Süden des Landes kommen nach Einschätzung der ISN nicht auf die Zahlen des Vorjahres. Dennoch: Die ISN ist natürlich gerne bereit, die tatsächlichen Schlachtzahlen zu veröffentlichen, dazu müsste sich die Vion jedoch zunächst trauen und konkrete Zahlen nennen.

 

Wer anderen Unternehmen obendrein unterstellt, falsche Zahlen anzugeben und sich gleichzeitig als einziges Unternehmen weigert, Fakten auf den Tisch zu legen, macht sich aus Sicht der ISN nur eins: wenig glaubwürdig!



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