VION rudert bei Hauspreis-Ankündigung zurück
Am vergangenen Freitag sorgte ein Schreiben der VION an die Lieferanten der Standorte Crailsheim, Landshut und Vilshofen, in dem um die Ankündigung von Hauspreisen ging, für einen massiven Proteststurm. Am Samstag ruderte das Unternehmen dann mit einer Pressemitteilung zurück und distanziert sich von dem Schreiben.
ISN: Gerade in der aktuell finanziellen Katastrophensituation, in der Schweinehalter weit höhere Preise brauchen, ist das ein Unding und ein verheerendes Signal. Es ist dringend notwendig, dass auch die Vion die katastrophale Situation der Schweinehalter in Deutschland erkennt und sich für steigende Fleischpreise einsetzt, anstatt Hauspreise auszurufen und auf sinkende Preise zur Bereinigung der eigenen Marge zu setzen.
Am vergangenen Freitag sorgte ein Schreiben der VION an die Lieferanten der Standorte Crailsheim, Landshut und Vilshofen für einen massiven Proteststurm. In dem Schreiben hieß es: Wir behalten uns daher vor, für die KW20/2022 unabhängig von der Preisfindung der VEZG am Mittwoch bereits am Montag den 16.05.2022 einen Preis von 1,60 €/kg auszubezahlen.
Am Samstag ruderte das Unternehmen dann mit einer Pressemitteilung zurück und distanziert sich von dem Schreiben, das mit der Geschäftsleitung der Business Unit Pork von Vion in keinster Weise
abgestimmt sei. Man werde den VEZG-Preis nicht unterlaufen. Es sei auch falsch, dass Vion entschieden habe, vom kommenden Mittwoch an, unabhängig von der nächsten Preisfindung, nur noch 1,60 €/kg zu zahlen. Vion bedauere, wenn es durch das Schreiben zu einem falschen Eindruck gekommen sei.
Die ISN meint:
Egal, wie das ominöse Schreiben am Freitag nun zustande gekommen ist oder warum VION tatsächlich zurückgerudert ist – es ist ein kommunikatives Desaster für das Unternehmen
, so die Einschätzung von ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack. Schon die Formulierungen in diesem Vion-Schreiben sind ein Affront gegen die Lieferanten. Keinesfalls lässt sich der Eindruck vom Tisch wischen, dass man mit der Ankündigung von Hauspreisen, die allein für nicht vertraglich gebundene Schweine gezahlt werden, die Landwirte weiter in Vermarktungsverträge drängen wollte sowie die Marktakteure verunsichern und abstrafen wollte. Dies schadet jedoch allen Schweinehaltern. Gerade in der aktuell finanziellen Katastrophensituation, in der Schweinehalter weit höhere Preise brauchen, ist das ein Unding und ein verheerendes Signal. Es ist dringend notwendig, dass auch die Vion die katastrophale Situation der Schweinehalter in Deutschland erkennt und sich für steigende Fleischpreise einsetzt, anstatt Hauspreise auszurufen und auf sinkende Preise zur Bereinigung der eigenen Marge zu setzen.