17.04.2018rss_feed

Fütterungsversuch: Gülleanfall sinkt bei mehrphasiger Fütterung

Der Gülleanfall sinkt signifikant bei mehrphasiger Fütterung

Der Gülleanfall sinkt signifikant bei mehrphasiger Fütterung

Eine Reduzierung des Eiweißgehaltes um 1 Prozentpunkt soll die Güllemenge um 5 % senken. Diese Zahlen werden immer wieder angeführt, wenn es um die Möglichkeiten geht, den Gülleanfall zu vermindern. Doch lässt sich diese Reduzierung im Stall nachweisen? Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen prüfte diese These in einem Mastversuch.

 

In dem Versuch wurde überprüft, welche Güllemengen bei unterschiedlicher Eiweißversorgung der Mastschweine anfallen. Müssten Schweine weniger überschüssiges Rohprotein über die Leber entgiften, entlaste dies den Stoffwechsel und es würde weniger Wasser aufgenommen. Dies wirke sich dann auf die Höhe des Gülleanfalls aus, erklärt die Landwirtschaftskammer.

 

Die drei Gruppen wurden wie folgt gefüttert: Eine einphasige Fütterung mit 17 % Rohprotein, eine zweiphasige RAM-Fütterung mit 17 % RP in der Anfangsmast und 14 % RP ab 70 kg sowie eine dreiphasige RAM-Fütterung mit 12 % RP ab 90 kg wurden verglichen.

 

Futterkosten und Nährstoffausscheidungen sinken ebenfalls

Die Mastleistungen sowie die Indexpunkte/kg Schlachtkörpergewicht waren gleich. Doch die einphasige Mast verursachte um 2,25 € höhere Futterkosten je 100 kg Zuwachs.

Ein weiterer positiver Effekt der mehrphasigen Fütterung seien die verringerten Nährstoffausscheidungen. Tiere der stark proteinreduzierten Gruppe schieden 23 % weniger Stickstoff und 14 % weniger Phosphor als die einphasig gefütterten Schweine aus.

 

6,6% geringerer Gülleanfall

Die deutliche Eiweißabsenkung führte zu einer 18 % geringeren Güllemenge (0,412 statt 0,503 m3/Tier) und auch der Tränkwasserverbrauch reduzierte sich um 12 %. Rechnerisch ergebe sich daraus eine Reduzierung der Güllemenge um ca. 6,6 % bei Abnahme des Rohproteingehaltes um einen Prozentpunkt.

Da diese Zahlen auf einer begrenzten Datengrundlage von 40 Tieren je Gruppe basieren, seien sie als erste Orientierung zu sehen, schließt die Landwirtschaftskammer aus dem Versuch. Zu dieser Thematik seien weitere Untersuchungen notwendig.


Den kompletten Versuchsbericht finden Sie hier...

arrow_upward