30.04.2015rss_feed

Verringerung des Schwänzekupierens: Gemeinsame Erklärung der Landwirtschaftsminister der Niederlande, Dänemarks und Deutschlands

Schwänze kupieren

In einer gemeinsamen Stellungnahme des Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt ist mit seiner niederländischen Amtskollegin Sharon Dijksma und seinem dänischen Amtskollegen Dan Jørgensenforderten die drei Minister die Europäische Kommission auf, für verbesserte Haltungsbedingungen für Schweine auch auf europäischer Ebene zu sorgen. Konkret geht es um das Reduzieren des Schwänzekupierens, den Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration und die Sauenhaltung.

 

Minister Schmidt betonte die Bedeutung einer gemeinsamen, abgestimmten Tierschutzstrategie für Europa: Wenn wir mehr Tierwohl erreichen wollen, dürfen wir mit unserer Politik nicht vor Ländergrenzen haltmachen. Denn unsere Märkte sind durch Warenströme auch in der Tierhaltung eng miteinander verbunden.

 

Markenzeichen Tierwohl made in Europe?

Unser gemeinsames Ziel ist es, innerhalb eines überschaubaren Zeitrahmens echte Verbesserungen für die Tiere zu erreichen, ohne die Wirtschaftlichkeit der Nutztierhaltung aus den Augen zu verlieren. Nutzen wir die Chance, Tierwohl made in Europe zum echten Markenzeichen im internationalen Wettbewerb auszubauen, so Schmidt abschließend.

Eine interessante Forderung in der Stellungnahme ist die Verringerung des Schwänzekupierens beim Schwein: Ferkelaufzüchter und Mäster sollen in die Verantwortung genommen werden können, die Voraussetzungen für das Halten unkupierter Tiere zu schaffen. Dazu gehören beispielsweise weitere Anforderungen an das Anbieten von Beschäftigungsmaterial, die Besatzdichte und die Bodengestaltung.

 

Schwänze kupieren: Verzicht wird zu Verringerung

Die Erklärung lässt die ISN aufhorchen. In der länderübergreifenden Stellungnahme ist nicht mehr von einem vollständigen Verzicht auf das Schwänze kupieren zu lesen sondern von einer Verringerung bzw. Reduzierung. Ein kleiner aber feiner Unterschied in dieser intensiv geführten Debatte.

 

Wir begrüßen die von Minister Schmidt gewählte Formulierung ausdrücklich, ist sie doch eine Anerkennung der bisherigen Forschungsarbeit, die die Branche angestoßen hat. Je tiefer man sich auf Bundesebene in das Thema einarbeitet, desto mehr Verständnis scheint man für die Bedenken der Tierhalter zu dem Thema aufzubauen, meint ISN-Vorsitzender Heinrich Dierkes. Nicht umsonst laufen aktuell 25 Studien zum Verzicht auf das Kupieren der Schweineschwänze. Wir Schweinehalter bleiben an dem Thema dran!


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