04.06.2015rss_feed

Vegane Kinderernährung – Erziehungsratgeber im Dienste der Anti-Fleisch-Apostel

Titelbild der Zeitschrift kizz

Titelbild der Zeitschrift kizz

Ein Kommentar

 

Was uns guttut. Vegetarische Ernährung. So lautet die Oberzeile eines Artikels in der aktuellen Ausgabe der Elternzeitschrift kizz, die im katholischen Herder-Verlag erscheint. Der Titel ist noch provokanter: Ich will keine Tiere essen.

In dem Beitrag geht es um die Abkehr vom Fleischverzehr und die Empfehlung, aus moralischen Gründen eine vegetarische oder besser noch vegane Lebensweise auch mit Kindern zu praktizieren. Fragwürdig. Interessengeleitet. Meint die ISN. Die Folgen für Kinder sind gefährlich – das sehen auch andere europäische Länder so.

 

Redaktionelle Qualität des Beitrags mehr als fraglich

‚kizz‘, das katholische Elternmagazin für die Kitazeit, macht sich in der jüngsten Ausgabe zum Sprachrohr einer veganen oder zumindest fleischfreien Lebensweise. Die unkritische und unausgewogene Berichterstattung hält die ISN für unverantwortlich. Der Bericht kann dem Anspruch einer ausgewogenen Recherche nicht genügen, denn

  • Interviewpartner werden einseitig gegen Fleischverzehr zitiert,
  • es wird mit einer Linkliste Werbung für fleischlose Ersatzprodukte gemacht,
  • und passend zum Bericht gibt es eine ganzseitige Anzeige für vegetarische Wurst, die – bei einer Auflage von mehr als 200.000 Exemplaren – dem Verlag Herder sicher hochwillkommen war (Kostenpunkt ca. 17.000 Euro).

Mit dem Pressekodex des Deutschen Presserates ist das nach Ansicht der ISN nicht vereinbar. In Ziffer 7 heißt es: Verleger und Redakteure … achten auf eine klare Trennung zwischen redaktionellem Text und Veröffentlichungen zu werblichen Zwecken.

 

‚kizz‘ propagiert vegane Ernährung für Schwangere und Kinder: Geht es um Moral – oder ums Geschäft?

Warum eigentlich sollten Eltern moralische Bedenken beim Fleischverzehr haben? Weil, so der Gießener Ernährungswissenschaftler und vehemente Vertreter einer veganen Ernährung, Dr. Markus Keller, es aus ‚Massentierhaltung‘ stamme und in riesigen Mastanlagen massiv Antibiotika eingesetzt würden, das führe zu entsprechenden Umweltschäden. Es sind die immer gleichen Behauptungen, die nicht wahrer werden, wenn man sie wiederholt.

 

Die Lösung hat Keller gleich parat: Je früher man mit einer vegetarischen oder veganen Ernährung anfängt, umso günstiger ist das für das spätere Leben, was das Risiko chronischer Krankheiten betrifft. Die Gesundheit muss als Hilfsargument für eine Ideologie herhalten. Denn Keller propagiert mit seiner im Artikel ebenfalls zitierten Kollegin Edith Gätjen auch für Schwangere, Stillende und Kinder von Anfang an eine vegane Ernährung und bietet dazu mehrtägige Seminare an. Kostenpunkt 335 Euro pro Person, Unterkunft und Verpflegung nicht inbegriffen. Er scheint ein nicht unerhebliches Eigeninteresse an der Verbreitung seiner Vorstellungen zu haben.

 

Unverantwortlich – das sehen nicht nur deutsche Wissenschaftler so

Mit der Kritik an einer veganen Ernährung für Kinder steht die ISN nicht alleine da. In Bergamo in Italien entschied ein Zivilgericht in einem Präzedenzentscheid nun, dass ein 12-Jähriger ab sofort drei Fleischmahlzeiten pro Woche erhalten soll. Der Vater des Jungen hatte die vegan-lebende Mutter verklagt, nachdem diese ihrem Kind mehrere Jahre ausschließlich vegane Lebensmittel vorgesetzt hatte. Im Prozess ging es um die Frage, ob der völlige Verzicht eines Kindes auf tierische Proteine schädlich sein könnte. Der Richter entschied, dass die Unterversorgung an bestimmten Nährstoffen und Vitaminen dem Wachstum im Kindesalter schade.

 

In Frankreich wurden nach dem vermehrten Befund von Wachstumsstörungen erste Forderungen von Kinderärzten laut, gesundheitsfanatische Mütter auszubremsen. Auch deutsche renommierte Kinderärzte, Diätassistenten und Ernährungswissenschaftler raten explizit von der veganen Ernährung für Kinder ab. Sie erklären, dass eine nach mehrjähriger, veganer Ernährung aufgetretene Vitamin-B12-Unterversorgung während der Schwangerschaft zu einer Schädigung des kindlichen Nervensystems führen kann.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung stuft eine Ernährung auf rein pflanzlicher Lebensmittelbasis als ungeeignet ein, um Säuglinge, Kleinkinder und Kinder adäquat zu versorgen und Gesundheitsrisiken zu vermeiden.

 

Die ISN meint

Echte Wurst und echtes Fleisch sind im Vergleich zu den entsprechenden veganen Ersatz-Produkten, die laut einer Untersuchung der Verbraucherzentrale Hamburg sehr stark industriell verarbeitet sind, die deutlich bessere und natürlichere Wahl. Wie oft und in welchem Maße Verbraucher Fleisch konsumieren, sei jedem selbst überlassen. Bei allen Rufen nach Moral und Ethik als Motor hinter geschäftlichen Interessen sollte jedoch immer das tatsächliche Wohl (auch und vor allem bei Kindern) im Vordergrund stehen. Interessengeleitete mediale Schelte in Richtung der Bauern und der Landwirtschaft braucht jedenfalls niemand. Unseriös, fehlerhaft. Daumen runter!


Wir nehmen das Gespräch mit der Chefredakteurin des kizz-Magazin auf und werden über die weitere Entwicklung berichten...

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