26.11.2025rss_feed

VDF fordert mehr politischen Einsatz für ein Regionalisierungsabkommen mit China

ASP bei Hausschweinen: Keine weiteren Einschränkungen bei Schweinefleischexporten erwartet ©Canva

Der Verband der Fleischwirtschaft (VDF) fordert von Seiten der Bundesregierung einen stärkeren Einsatz für eine Exportstrategie für Fleisch. Konkret im Fokus steht ein Regionalisierungsabkommen mit China, um die hohen Verluste durch die seit 2020 bestehende Exportsperre für deutsches Schweinefleisch zu beenden. Frankreich und Spanien hätten vorgemacht, wie es geht – nun müsse auch Deutschland auf höchster politischer Ebene handeln.

 

Der VDF fordert ein stärkeres Engagement der Bundesregierung in Bezug auf die Fleischexporte in Drittstaaten. Bundeskanzler Friedrich Merz müsse die Exportstrategie zur Chefsache machen, so die Forderung des VDF im Rahmen einer Pressekonferenz am Anfang dieser Woche. Die Bundesregierung müsse sich auf höchster politischer Ebene für ein Regionalisierungsabkommen mit China einsetzen. Auch eine Planstelle für einen Chefveterinär Drittland sei erforderlich.

 

Hoher Verlust durch Chinas Exportsperre

Die Branche erwarte von Bundeskanzler Merz, dass er sich auf seiner China-Reise im kommenden Jahr für die Fleischexporte der Bundesrepublik engagiere. Spanier und Franzosen hätten gezeigt, dass es gehe, aber es müsse auf höchster Ebene verhandelt werden, zitiert die Lebensmittelzeitung Westfleisch-Vorstandsmitglied Hubert Kelliger. Denn Deutschland sei seit Jahren mit einer Exportsperre durch China belegt. Dadurch verbuche die deutsche Landwirtschaft Mindererlöse in Höhe von 1 Mrd. Euro. Ein ausgesprochen schlechtes Zeugnis stellt er den Vorgängerregierungen aus: Scholz und Merkel hätten sich nicht ins Zeug gelegt. Aufgrund der hohen Bedeutung des Exports für Artikel, die in Deutschland nicht nachgefragt werden, wie z.B. Ohren, Schwänze oder Pfoten, müssten Regionalisierungsabkommen auch mit anderen asiatischen Ländern, wie den Philippinen und Japan vereinbart werden.

 

Bedeutung von Regionalisierungsabkommen für die Branche

Deutschland habe die höchsten Tierschutz-, Gesundheits- und Hygienestandards. Dass das Thema Regionalisierungsabkommen nicht ganz vorne auf der Prioritätenliste der Bundesregierung stehe, sei nach Auffassung von Gereon Schulze Althoff, Mitglied der Geschäftsleitung der Premium Food Group, ein Versäumnis.
Seit dem Ausbruch der ASP im Jahr 2020 ist deutsches Schweinefleisch vom Absatz nach China ausgeschlossen. Frankreich unterzeichnete nach langen Verhandlungen Ende 2021 ein Regionalisierungsabkommen, so dass im Fall eines Ausbruchs der ASP weiterhin Schweinefleisch aus nicht von der ASP betroffenen Regionen Frankreichs nach China exportiert werden darf. Vor Kurzem gelang Spanien das entscheidende Abkommen zum Schutz des spanischen Schweinefleischsektors im Rahmen des China-Besuchs von König Felipe.

 

 


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