US-Präsidentschaftswahl: ´Schmutziger´ Wahlkampf – Flaute bei Landwirtschaftsthemen
Morgen entscheidet sich wer neuer Präsident der USA wird. Nach einem hitzigen Wahlkampf wird dann feststehen, ob der Republikaner Donald Trump oder die Demokratin Hillary Clinton in das Weiße Haus einzieht.
Im Land der Farmer und Cowboys stehen Nahrungsmittel und Landwirtschaft überraschenderweise weit, weit, weit unten auf der Liste der Wahlkampfthemen mit großer Bedeutung für die amerikanischen Wähler. Allerdings ist die Agrarpolitik eng mit einer Reihe von wichtigen Wählerthemen, wie Gesundheitswesen, Einwanderung und Wirtschaft verflochten, stellt das US-Landwirtschaftsmagazin Modern Farmer
fest.
Clinton Pulsierendes ländliches Amerika
Während Trump kein explizites Wahlprogramm zum Thema Landwirtschaft erstellt hat, ist Clinton mit einem detaillierten Plan für ein pulsierendes ländliches Amerika
auf Stimmenfang. Meine Agrarpolitische Agenda wurde entwickelt, um den Herausforderungen zu begegnen, mit denen die ländlichen Gemeinden im ganzen Land konfrontiert sind
, erklärt Clinton in Wahlkampfreden. Clintons Programm soll zur Verbesserung des Tierwohls und zur Verringerung des Antibiotikaeinsatzes beitragen. Clinton hat u.a. das Ziel, den Einsatz von Antibiotika für nicht therapeutische Zwecke zu unterbinden.
Republikaner Trump wirbt damit, dass seine Regierung pro Landwirtschaft agieren werde. Als Präsident werde ich für amerikanische Landwirte und ihre Familien kämpfen
, sagte er in Wahlkampfreden, die das US-Magazin Farm Futures analysiert hat.
Welthandel: Kandidaten kämpferisch und nationalistisch
Beim Thema Welthandel, das relevant für die aktuellen Verhandlungen zu Handelsabkommen TTIP zwischen den USA und der EU ist, geben sich beide kämpferisch und nationalistisch: Ich werde nur Handelsabkommen verfolgen, die amerikanische Arbeitsplätze schaffen, die Löhne erhöhen und unsere nationale Sicherheit verbessern, erklärt Clinton.
Und auch Trump will als Präsident … ein aggressiver Vertreter für die Verteidigung der wirtschaftlichen Interessen der amerikanischen Arbeiter und Bauern auf der Weltbühne sein. Ich bin gegen den aktuellen TTIP-Entwurf und werde hart arbeiten, um Handelsabkommen zu entwickeln, die im nationalen Interesse sind und amerikanischen Arbeitern, einschließlich unserer Landwirte, zugutekommen."
Die ISN meint:
Ein für deutsche Verhältnisse extremer Wahlkampf, der oft unter die Gürtellinie ging, neigt sich dem Ende. Doch egal wie die Wahl in den USA ausgeht; die Aussagen der Kandidaten sind ein klares Indiz dafür, dass die Verhandlungen zum Handelsabkommen TTIP auch in Zukunft nur schleppend vorankommen werden.