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Update: ASP in Belgien – Schwarzwildbestände EU-weit regulieren

Schweinepest_Sperrbezirk

Ein kurzer Moment der Unsicherheit: Zwischen den Jahren kam das Gerücht auf, dass die Afrikanische Schweinepest (ASP) sich in Belgien weiter ausgebreitet und die französische Grenze erreicht habe.

Dieses Gerücht hat sich nicht bestätigt. Richtig ist, dass mehrere tote Wildschweine direkt an der Grenze zu Frankreich gefunden wurden, die aber alle negativ getestet wurden.

 

Seit dem Ausbruch der ASP in Belgien im September wurden in den eingerichteten Kern- oder Pufferzonen 265 Wildschweine positiv beprobt. Insgesamt wurden in der Region Wallonie 780 Wildschweine auf ASP getestet.

 

Schlüsselfaktor Regulierung der Schwarzwildbestände

Als wesentlicher Schlüsselfaktor im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) wird vor allem eine wirkungsvolle Regulierung der Schwarzwildbestände angesehen. Wie der zuständige EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis auf der vor kurzem auf einer Konferenz zum aktuellen Stand von ASP erklärte, ist vor allem die teilweise unkontrollierte Ausbreitung der Wildschweine in Europa ein relevanter Faktor bei der Ausbreitung und Persistenz des Virus. Der Litauer forderte deshalb, wirkungsvolle Jagdpraktiken in die Gesamtstrategie zur Bekämpfung der Krankheit mitaufzunehmen, berichtet Agra Europe.

 

Deutsche Jäger erlegen deutlich mehr Wildschweine

Der Staatssekretär vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Hermann Onko Aeikens, betonte ebenfalls die große Bedeutung und Verantwortung, die den Jägern im Bereich des Managements der Schwarzwildpopulation zukomme.

Die Jäger in Deutschland haben im vergangenen Jagdjahr 2017/18 einen erheblichen Teil zur Prävention beigetragen. Insgesamt 836 865 Wildschweine haben sie in der abgeschlossen Saison 2017/18 erlegt, fast 42 % mehr als im Vorjahr.

 

Risikofaktor Mensch

Der Deutsche Jagdverband der die Zahlen vor kurzem veröffentlicht hat, wies darauf hin, dass sich das ASP-Virus langsamer ausbreite, wenn weniger Schweine pro Fläche lebten. Die natürliche Ausbreitungsgeschwindigkeit liege bei 20 km pro Jahr. Hingegen verbreiteten Menschen das Virus nachweislich innerhalb kürzester Zeit über hunderte Kilometer.

Das größte Risiko bei der Einschleppung der ASP ist der Faktor Mensch, bekräftigte auch Staatssekretär Aiekens.Vor allem saisonale Arbeitskräfte und Kraftfahrer im Grenzverkehr müssten für die Gefahr einer ASP-Verbreitung sensibilisiert werden. Deshalb habe das Bundeslandwirtschaftsministerium bereits diverse Maßnahmen ergriffen, um die Öffentlichkeit umfassend zu informieren und so der ASP präventiv entgegenzuwirken.


ISN meint:

Auch wenn hierzulande zum Glück nach wie vor kein Fall von ASP aufgetreten ist, heißt es weiterhin: Absolute Vorsicht und alle Hygienemaßnahmen strikt einhalten!


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